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Kommentare - - Seite 895

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
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    27.07.2012, Fritz Kronberg
    Was ist eigentlich so schwer daran zu verstehen, daß gleiche Energieaufnahme unterschiedlich verwendet wird und demzufolge auch zu unterschiedlichen Ergebnissen führt? Falls diese Studie allerdings gleich dicke Menschen dieser unterschiedlichen Kulturen betrachtet, was aus dem Artikel nicht zu entnehmen ist, könnte man in der Tat über das Ergebnis nachdenken. Das ist aber ausdrücklich nicht der Fall. Es geht um Durchschnittswerte, und da sind die Menschen der westlichen Industrienationen nun einmal deutlich dicker. Deshalb ist das Ergebnis der Studie nicht überraschend, sondern trivial.
    Stellungnahme der Redaktion

    Ich verstehe, wo wir aneinander vorbeireden. Der von den Forschern gemessene Wert gibt die tatsächlich "verbrauchte" Energie wieder. Wenn man also die "aufgenommenen Kalorien" dafür verwenden würde, sie in Speicherfett zu stecken, wäre dieser Wert bei den Europäern geringer. Die Werte sind aber identisch.


    Was die Forscher beobachten entspricht dem Fall zweier Autofahrer - einer fährt den ganzen Tag durch die Gegend, das andere Auto wird kaum aus der Einfahrt bewegt. Am Auspuff misst man den Energieverbrauch und stellt fest: Am Ende des Tages haben beide gleich viel Energie verbraucht.


    Natürlich kommt es bei der Fettleibigkeit auf die Energiebilanz an, also das Verhältnis aufgenommene Kalorien vs. verbrauchte Kalorien. Da wir anscheinend trotz unterschiedlicher Lebensweise gleich viel Kalorien/Tag verbrauchen, liegt der Schluss nahe, dass der Europäer zu viele Kalorien zu sich nimmt. Aber das haben die Forscher nicht untersucht.


  • Antwort

    27.07.2012, Fritz Kronberg
    Tut mir leid, aber das ist nicht stichhaltig. Hier geht es darum, was(!) der Mensch mit seinen aufgenommenen Kalorien macht. Verwendet er sie für die Bewegung, nimmt er nicht zu. Verwendet er sie nicht dafür, lagert er sie in Form von Fett ein. Das Ergebnis der Studie ist also keineswegs paradox. Es drückt nur eine selbstverständlichkeit aus.
    Stellungnahme der Redaktion

    Offenbar nicht, folgt man dem Ergebnis der Studie.

    Ich zitiere:

    "In this study, we used the doubly-labeled water method to measure total daily energy expenditure (kCal/day) in Hadza hunter-gatherers to test whether foragers expend more energy each day than their Western counterparts. As expected, physical activity level, PAL, was greater among Hadza foragers than among Westerners. Nonetheless, average daily energy expenditure of traditional Hadza foragers was no different than that of Westerners after controlling for body size."

    Der tägliche durchschnittliche Energieaufwand (gemessen in Kilokalorien/Tag) war identisch mit dem westlicher Menschen.


    Anders gesagt: Wer den ganzen Tag rumsitzt, verbraucht genauso viele Kalorien wie ein jagender und sammelnder Hadza. Entweder ist ihr Stoffwechsel effektiver (dagegen spricht allerdings, dass sie beim Laufen genauso viel Energie pro Meter aufwenden wie der durchschnittliche Europäer, lt. Messung der Forscher) oder aber unser Stoffwechsel "fährt hoch" und verbrennt auch bei der Büroarbeit viele Kalorien.

  • Ohrfeige

    27.07.2012, Fritz Kronberg
    Diese Ohrfeige trifft nicht so sehr "die Politik" in ihrer Gesamtheit, als vielmehr die Grünen, die diesen Unsinn, wie auch den mit dem Ausstieg aus der Kernenergie jahrzehntelang propagiert und durch den Druck der Straße letztlich erzwungen haben.
  • Zielort

    27.07.2012, Fritz Kronberg
    Mir scheinen die Autoren der Studie einfach übersehen zu haben, daß bei gleicher Kalorienaufnahme der sitzende Mensch logischerweise mehr in Fett einlagert, als der sich bewegende, denn letzterer benötigt die Kalorien, um seine Bewegungen zu "finanzieren".
    Stellungnahme der Redaktion

    Lieber Herr Kronberg, auch Ihnen danke für die Zuschrift. Hier muss ich aber widersprechen: Die Autoren der Studie haben ja gerade eben herausgefunden, dass der Jäger und Sammler, obwohl er sich so viel bewegt, genauso viel Energie am Tag verbraucht, wie der eher gemächlich lebende "westliche" Mensch. Es ist tatsächlich paradox, aber bei gleicher Kalorienaufnahme gäbe es zumindest rein rechnerisch keinen Unterschied.


    Mit freundlichen Grüßen, jd

  • alternatives Biogas

    27.07.2012, Dr.Hans-Joachim Scheel
    Neue Energiequellen aus der Holzverarbeitung (Zellulose und Lignin (zum Teil mit bakterieller Fermentation)) könnten eine echte Alternative sein, diese Forschungen laufen bereits und sollten entsprechend gefördert werden
  • Binsenweisheiten und Science Fiction

    27.07.2012, Chr. Schmidt
    Dass wir Menschen, wie die allermeisten Spezies, genetisch sehr heterogen sind, sollte sich allmählich herumgesprochen haben. Das sich diese Heterogenität auch auf die sportliche Leistungsfähigkeit auswirkt ist trivial und bedarf keiner Erwähnung! Problematischer ist der folgende Satz: "Aber lässt sich überhaupt feststellen, ob eine solche Genvariante natürlichen Ursprungs ist oder künstlich in das Erbgut eingebracht wurde ...". Hier und auch in weiteren Abschnitten erwecken die Autoren den Eindruck, als ob das Einbringen von genetischem Material in das menschliche Genom möglich ist (grundsätzlich ja!) und kurz vor der routinemäßigen Anwendung stünde, was so sicher nicht stimmt! Soweit ich informiert bin, waren die Ergebnisse bisheriger Versuche in dieser Richtung zwar nicht erfolglos, haben aber auch die Risiken und Unsicherheiten sehr deutlich gezeigt. Dies schlägt sich auch in der rückläufigen Zahl der klinischen Prüfunge (73 in 20011 im Vergleich zu 117 in 2006, Quelle: http://www.wiley.com/legacy/wileychi/genmed/clinical/) und in der geringen Erfolgsquote dieser Prüfungen nieder: Nur in zwei Fällen (= 0,1%) wurde die Phase IV erreicht. Was also ist die Absicht dieses Artikels?
  • Nehmt doch einfach kleinere Kugeln und Würfel!

    27.07.2012, Hans-Paul Schwefel
    Hätte der Autor eine Einheitskugel mit Durchmesser 1 und einen Einheitswürfel mit Kantenlänge 1 gewählt, so wäre das Volumen des n-Würfels konstant 1 Metern geblieben und das Hyperkugelvolumen monoton kleiner geworden - ohne das scheinbare Paradoxon. Den Winzling n-Kugel zu finden, ist aber wirklich nicht schwer. Er berührt doch alle der sehr vielen Außen-Hyperflächen jeweils in deren Mitte. Interessant gewesen wäre die Anzahl letzterer.
    Stellungnahme der Redaktion

    Es ist schon merkwürdig: Ob das Volumen der "Einheitskugel", gemessen am Volumen des "Einheitswürfels" (Kantenlänge 1), anfangs mit n ansteigt oder nicht, hängt davon ab, ob man "Einheitskugel" als "Radius 1" oder "Durchmesser 1" versteht. Keine der beiden Interpretationen kann für sich beanspruchen, die "natürlichste", "naheliegendste" oder gar "richtige" zu sein.


    Die zweite Frage ist schnell beantwortet: Der n-Würfel wird von 2n Hyperflächen der Dimension n–1 berandet. (Warum? Der Einheitswürfel besteht aus allen Punkten, deren Koordinaten sämtlich zwischen 0 und 1 liegen. Dessen Rand ist die Menge aller Punkte, bei denen eine Koordinate entweder auf 0 oder auf 1 fixiert ist und die anderen zwischen 0 und 1 variieren dürfen. Dafür gibt es 2n Möglichkeiten.)


    Christoph Pöppe, Redaktion

  • Gegen Wunder und Illusionen

    27.07.2012, howetzel
    Die Energiewende muss endlich als ein anspruchsvolles Programm begriffen und angegangen werden! Wer hier Wunder erwartet und Illusionen verkauft, hat diesen Anspruch nicht verstanden. Und Brücken, sehr weitreichende, sollte man bauen, auch mit Absturzschutz versehen und schon gar nicht beginnen sie abzureisen, bevor das andere Ufer erreicht ist.

    Biomasse ist speicherbar, aber ihr begrenztes Potenzial wird nicht ausreichen, das mit den fluktuierenden Einspeisern notwendige Speichervolumen zu erreichen. Über diese Problem darf nicht nur geredet werden!
  • Zustimmung

    27.07.2012, Wolfgang Zeitler
    Was einen der "gesunde Menschenverstand" lehrt, wird hier mit mit Zahlen untermauert und insbesondere für Deutschland nachgewiesen: Nur Bioabfälle haben bei ihrer Verwendung zur Energiegewinnung eine eindeutig positive Bilanz.
  • Verbrauch und Aufnahme

    27.07.2012, M. Wohlhüter
    Es ist ja ein schönes Ergebnis, dass "Jäger und Sammler" in etwa gleich viel Energie verbrauchen wie europäische "Couch-Potatos". Mich würde allerdings interessieren, wie es mit der Kalorienaufnahme der beiden verglichenen Gruppen aussieht, bevor ich schlussfolgere, dass nicht der moderne Lebenswandel für die Zunahme von Übergewicht verantwortlich ist. Ich bin kein Experte, aber ich habe das Gefühl, eine Tüte Kartoffelchips bringt mir mehr Energie als mein Anteil an der letzten erlegten Antilope.
    Stellungnahme der Redaktion

    Vielen Dank für Ihre Zuschrift! Sie und Herr Meckes (Leserbrief "und Nahrungsaufnahme?") haben Recht mit diesem Einwand. Allerdings sind sich die Autoren dieser Tatsache wohl bewusst. Es gibt eine Reihe alternativer Erklärungen für die Adipositas-Epidemie - etwa, dass Menschen aus den Industrienationen zu viele Kalorien zu sich nehmen, dass sie die falschen Produkte essen (Stichwort Fastfood), dass andere Faktoren des Lebensstils eine Rolle spielen (Stress, Tagesrhythmus) oder auch dass sie bestimmten Umweltgiften ausgesetzt sind, auf die der Körper entsprechend reagiert. Zwischen diese Alternativerklärungen zu entscheiden, war allerdings nicht das Ziel der Forscher. Ihnen ging es lediglich um die Behauptung, der "westliche" Mensch bewege sich weniger, als es sein genetisches Erbe verlangt, und verbrauche infolgedessen weniger Energie. Diese Erklärung wollen sie angesichts ihrer Befunde ausschließen.


    Ein Nebenprodukt dieser Untersuchung ist übrigens auch die Vermutung, Menschen aus "traditionellen" Gesellschaften seien vor Übergewicht gewappnet, wenn sie mit industrieller Nahrung in Kontakt kommen, da sie einem aktiveren Lebensstil nachgehen.


    Mit freundlichen Grüßen, jd

  • Film

    27.07.2012, Oliver Meckes
    Ich habe in dem Filmchen keine Termite explodieren sehen.
  • und Nahrungsaufnahme?

    27.07.2012, Oliver Meckes
    Das ist ja eine sehr schmale Betrachtung des Problems Adipositas. Naheliegend wäre ja gewesen, nicht den Energieverbrauch sondern vor allem das Verhältnis zur "Brennstoffaufnahme" darzustellen. Dann fällt das Ergebnis sicher negativ für den Industriemenschen aus.
  • Kaufen Sie keine Souvenirs,

    26.07.2012, Antonietta
    für die Tiere sterben oder leiden müssen wie z. B. Taschen aus Krokodilleder, Pelze, Schnitzereien aus Elfenbein oder gar lebende Tiere wie Vögel oder Affen. Sie sind nicht nur aus moralischen, sondern auch aus artenschutz- und zollrechtlichen Gründen abzulehnen.
  • Schwitzen ?

    26.07.2012, Holger Schoening
    Wie wurde der Wasseranteil der durch Schwitzen verloren ging gemessen ?
    Stellungnahme der Redaktion

    Lieber Herr Schoening, vielen Dank für Ihre Nachfrage. Der Anteil, der durch Schwitzen verloren geht, ist unerheblich, da er beide Isotope im gleichen Ausmaß betrifft. Betrachtet man den Anteil von 2H im Urin, hat man einen Basiswert, der mit dem darin enthaltenen Anteil an 18O verglichen werden kann. Gerade darin liegt der Vorteil bei der Verwendung zweier Marker, von denen nur einer dem eigentlich interessanten Prozess - dem Energieverbrauch - unterliegt.


    Eine gute Erklärung der Methode, allerdings auf Englisch, finden Sie in der Wikipedia: Doubly labeled water


    Mit freundlichen Grüßen, jd

  • Ein unsportliches Problem

    26.07.2012, Detlef Schroedter
    Wirft man einem Sportler vor, er habe nur gewonnen, weil er "bessere" Gene hat, kann man einem anderen vorwerfen, er haben nur gewonnen, weil er einen besseren Trainer hat. Oder die besseren Laufschuhe. Oder weil er überhaupt trainiert hat.

    Im übrigen Leben werden wir auch ermuntert, uns nach unseren Talenten zu entwickeln. Es dürfte sich in jedem Lebensbereich herausstellen, dass die "besten" Musiker, Wissenschaftler, Banker, Bürokraten, Kindergärtner... in irgendeiner Form eine genetisch besonders günstige Ausstattung für ihr Tun mit sich bringen. Niemand käme auf die Idee, ihnen daraus einen Vorwurf zu machen.

    Warum sollte man gerade Sportlern ihre Gene vorwerfen?

    Alles was darüber hinausgeht, beginnt in menschgemachte Optimierungen zu gehen. Darunter fällt Doping genauso wie der gute Trainingsplan oder die HiTech-Ausrüstung. Ob solche Verbesserungen erwünscht sind, ist eine ganz allgemein gesellschaftliche Frage. Doping ist nicht nur im Sport unerwünscht, sondern allgemein verpönt (es sei denn, die Pillen heißen Asperin oder ähnlich). Besseres Trianing (=Ausbildung) und besseres Equipment werden im allgemein anerkannt (Neider gibt es immer). Und verbesserte Gene? Diese gesellschaftliche Frage ist noch nicht geklärt. Aber mein Gefühl ordnet sie eher in die Richtung "Doping" ein.

    Wirklich schwierig wird es bei den Grenzfällen, und diese werden sich nie abschließend beantworten lassen. Immer wird man mit einem Minimalkonsens auskommen müssen. Vor einer Examensprüfung muss ich mir keine Gedanken um eine Aspirin machen müssen, vor dem olympischen Wettkampf kann die Banane aus dem falschen Anbaugebiet schon die Sperre bedeuten.

    Sollten diese Grenzfälle einmal überhand nehmen und sich Spitzenleistungen zu sehr von der Person abkoppeln und überwiegend vom investierten Kapital abhängen gibt es noch immer eine vierte Möglichkei für Olympia: Wir schaffen die Spiele ab.
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