Wissenschaft und Technologie – ist das nicht nur was für Experten und Gelehrte? Nein – befanden die Gründer von »Spektrum der Wissenschaft« vor 40 Jahren. Seitdem können Interessierte auch ohne Spezialwissen spannende neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft in der Zeitschrift nachlesen. Das ist ein Gewinn für die Leserinnen und Leser, aber auch für die Forscherinnen und Forscher selbst.

Denn Wissenschaft ist darauf angewiesen, dass die Öffentlichkeit Entdeckungen und Entwicklungen im Grundsatz verstehen kann. Für Deutschland wie auch jedes andere Land gilt: Innovation zu können setzt voraus, Innovation zu wollen, was wiederum vom Verstehen und einer sachlichen Abwägung von Nutzen und Risiken abhängt.

Bundespräsident Roman Herzog gab in seiner berühmten Ruck-Rede 1997 zu bedenken: »Innovationsfähigkeit fängt im Kopf an, bei unserer Einstellung zu neuen Techniken, (…) bei unserer Haltung zur Veränderung schlechthin.« Seine Schlussfolgerung lautete: »Die Fähigkeit zur Innovation entscheidet über unser Schicksal.« Wir erleben aber, dass Neuerungen oft eher auf Bedenken und Skepsis stoßen. Um dem zu begegnen und um allgemein eine breite Akzeptanz der Wissenschaft zu sichern, sind Dialog und Transparenz unverzichtbar.

Es ist deshalb unerlässlich, vielschichtige Fragen allgemein verständlich aufzubereiten – eine Gabe, die die Autoren von »Spektrum der Wissenschaft« ausgezeichnet beherrschen. Sie erklären Wissenschaft ebenso ansprechend wie nachvollziehbar.

Dank Wissenschaft und Forschung genießt die Marke »Made in Germany« einen hervorragenden Ruf. Deutschland wäre als starke Wirtschaftsnation ohne seine exzellenten Hochschulen und Forschungseinrichtungen kaum vorstellbar. Damit unser Land auch in Zukunft zu den weltweit führenden Forschungsnationen zählt, hat sich die Bundesregierung vor allem mit der Hightech-Strategie 2025, der Strategie zur Künstlichen Intelligenz und mit ihrer Digitalpolitik ehrgeizige Ziele gesetzt.

Um diese Ziele zu erreichen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse auch zur Anwendung im Alltag zu bringen, brauchen wir eine enge Verzahnung von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund lässt sich die besondere Bedeutung der Vermittlerfunktion von »Spektrum der Wissenschaft« ermessen. Mit ihren vielfältigen Veröffentlichungen trägt die Zeitschrift dazu bei, uns unsere Offenheit für Neues zu bewahren. Dafür bin ich sehr dankbar.

Den Herausgebern und der Redaktion gratuliere ich herzlich zum Jubiläum und wünsche ihnen auch weiterhin eine große Leserschaft, die sich immer wieder gerne von der Faszination Forschung fesseln lässt.