5. Etappe: Kattas und Colorado malgache
Etwa 13 Kilometer südlich von Ambalavao ragen runde, nackte Felsblöcke in den Himmel, dazwischen ziehen sich Reste von grünem Wald in engen Tälern bergauf. Der Ort heißt Anja und ist ein seit einigen Jahren von den umliegenden Kommunen betriebenes Naturreservat mit Touristenführungen.
Dass es hier noch Wald und etwa drei Hundert der ringelschwänzigen Kattas (Lemur catta) gibt, ist eine Folge der Betsileo-Kultur. Seit Jahrhunderten haben die Menschen hier ihre Toten in Höhlen und Felsnischen bestattet, das Jagen war damit in dieser Region "fady" – tabu. Es gibt hier auch geräumige Höhlen, in denen noch bis vor hundert Jahren Menschen lebten. Noch heute sieht man Ruhelager aus getrocknetem Gras und Reisspreu um ehemalige Kochstellen.
Nach einer ausgedehnten Wanderung durch Anja fahren wir weiter gen Süden. Die Landschaft wird zunehmend flacher und eintöniger, die Temperaturen steigen. Hinter Ihosy, der lärmenden Provinzhauptstadt des Bara-Stammes, schraubt sich die Straße noch einmal einen Hang hinauf, dann liegt die Hocheben von Horombé vor uns: so weit das Auge reicht nur wogendes Gras auf roter Erde, dazwischen eine schnurgerade Straße, die dutzende Kilometer ohne die kleinste Kurve durch das Grasmeer schneidet.
Nach zwei weiteren Stunden eintöniger Fahrt erscheinen lang gestreckte Felsen am Horizont: die Canyons des Nationalparks Isalo, die an die Landschaft im amerikanischen Südwesten erinnern. Hier bleiben wir zwei Tage, wohnen in einer kleinen, runden Lehmhütte am Parkrand und unternehmen eine lange Wanderung durch die Canyons. Die Landschaft ist spektakulär: Hoch aufragende Felsen mit in Nischen liegenden Grabstätten der Bara, glasklare Lagunen, schmale Täler mit üppig grünem Wald, in denen Gruppen von Kattas und Rotstirnmakis leben. Wir baden und picknicken an einer Lagune, beobachten Chamäleons und Lemuren und bestaunen die klumpig-dicken Elefantenfußpflanzen, die wie kleine Baobabs den Weg säumen. Hier ist der südlichste Punkt unserer Reise. Die Straße führt weiter nach Tulear an der Westküste, doch mein Flug nach Europa rückt näher, und so genießen wir einen letzten glühenden Sonnenuntergang über den Hängen von Isalo, bevor wir am nächsten Tag dieselbe Route wie auf der Hinfahrt zurück nach Tana einschlagen.
Dass es hier noch Wald und etwa drei Hundert der ringelschwänzigen Kattas (Lemur catta) gibt, ist eine Folge der Betsileo-Kultur. Seit Jahrhunderten haben die Menschen hier ihre Toten in Höhlen und Felsnischen bestattet, das Jagen war damit in dieser Region "fady" – tabu. Es gibt hier auch geräumige Höhlen, in denen noch bis vor hundert Jahren Menschen lebten. Noch heute sieht man Ruhelager aus getrocknetem Gras und Reisspreu um ehemalige Kochstellen.
Nach einer ausgedehnten Wanderung durch Anja fahren wir weiter gen Süden. Die Landschaft wird zunehmend flacher und eintöniger, die Temperaturen steigen. Hinter Ihosy, der lärmenden Provinzhauptstadt des Bara-Stammes, schraubt sich die Straße noch einmal einen Hang hinauf, dann liegt die Hocheben von Horombé vor uns: so weit das Auge reicht nur wogendes Gras auf roter Erde, dazwischen eine schnurgerade Straße, die dutzende Kilometer ohne die kleinste Kurve durch das Grasmeer schneidet.
Nach zwei weiteren Stunden eintöniger Fahrt erscheinen lang gestreckte Felsen am Horizont: die Canyons des Nationalparks Isalo, die an die Landschaft im amerikanischen Südwesten erinnern. Hier bleiben wir zwei Tage, wohnen in einer kleinen, runden Lehmhütte am Parkrand und unternehmen eine lange Wanderung durch die Canyons. Die Landschaft ist spektakulär: Hoch aufragende Felsen mit in Nischen liegenden Grabstätten der Bara, glasklare Lagunen, schmale Täler mit üppig grünem Wald, in denen Gruppen von Kattas und Rotstirnmakis leben. Wir baden und picknicken an einer Lagune, beobachten Chamäleons und Lemuren und bestaunen die klumpig-dicken Elefantenfußpflanzen, die wie kleine Baobabs den Weg säumen. Hier ist der südlichste Punkt unserer Reise. Die Straße führt weiter nach Tulear an der Westküste, doch mein Flug nach Europa rückt näher, und so genießen wir einen letzten glühenden Sonnenuntergang über den Hängen von Isalo, bevor wir am nächsten Tag dieselbe Route wie auf der Hinfahrt zurück nach Tana einschlagen.
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