Was hat ein Weihnachtsbaum mit Medizin zu tun? Mehr als man denkt. So gibt es Hautkrankheiten, die ein Tannenbaummuster auf dem Rücken der Patienten hervorrufen. In Clinics in Dermatology beschreiben die Ärzte Andreas Wollenberg und Tatiana Eames von der Ludwig-Maximilians-Universität München, welche Krankheiten hinter solch eigenartigen Mustern stecken können.

Meist leidet der Patient an Pityriasis rosea (auch Röschenflechte genannt), die wohl durch Herpesviren (Typ 6 und 7) hervorgerufen wird. Diese Hautkrankheit macht sich durch viele kleine, ovale Ekzeme bemerkbar, die jedoch völlig harmlos sind. Die Betroffenen – vor allem junge Erwachsene – leiden meist nicht einmal unter Juckreiz. Nach sechs bis zwölf Wochen ist der "weihnachtliche Fluch" vorbei und der Ausschlag klingt von selbst wieder ab.

Die Anordnung der Ekzeme ähnelt dem Verlauf der so genannten Langer-Linien, benannt nach dem österreichischen Arzt Karl Langer (1819-1887). Diese Hautspannungslinien entsprechen der natürlichen Orientierung der Kollagenfasern in der menschlichen Haut.

Auch einige andere Hautkrankheiten lösen ein Tannenbaummuster aus. Obwohl "Christmas tree pattern" kein korrekter Fachbegriff ist, hat sich die Bezeichnung vor allem im englischsprachigen Raum und im klinischen Alltag durchgesetzt. Verständlicherweise.