Alternative Energien: Agrartreibstoffe: Nur wenige ökologisch veträglich
Bei den meisten Kraftstoffen, die aus pflanzlichen Rohstoffen gewonnen werden, überwiegt der ökologische Schaden den Nutzen einer etwaigen Reduzierung des Treibhausgases Kohlendioxid. Wird der Agrardiesel aus brasilianischer Soja gefertigt, sind die entstehenden CO2-Emissionen sogar höher als bei herkömmlichem Diesel oder Benzin.
Positiv fallen vor allem biologische Abfälle wie Kompost, wiederaufbereitetes Speiseöl oder Ethanol aus Grasschnitt und Holz auf, das aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen sollte. Dagegen belasten gerade die bislang gängigsten pflanzlichen Rohstoffe wie Mais, Soja, Zuckerrohr oder Palmöl die Umwelt teils gravierend, weil ihr Anbau mit der Zerstörung wertvoller Ökosysteme und hohem Düngemitteleinsatz einhergeht oder ihre Umwandlung in Treibstoffe den Lebensmittelmarkt belastet. Lachgas aus Stickstoff-Düngern etwa treibt den Treibhauseffekt 300-mal so effektiv wie Kohlendioxid an.
Besonders schlecht schnitten neben dem brasilianischen Soja europäischer Roggen und Kartoffeln ab, wenn sie in Ethanol für Fahrzeuge umgewandelt würden. Roggen hatte von allen 26 Quellen die negativste Ökobilanz, da er nur geringe Erträge erbringt. Diesbezüglich schneidet die energetische Nutzung von Abfall- und Reststoffen gegenüber den herkömmlichen fossilen Treibstoffen deutlich besser ab. Sie verringern nicht nur die Kohlendioxid-Emissionen beträchtlich, es fällt bei ihnen auch die hohe Umweltbelastung aus der Bereitstellung der Rohstoffe, da sie nun doppelt genutzt werden. Zudem sinken die Schadstoffemissionen, die bei ihrer herkömmlichen Entsorgung entstehen.
Nach Ansicht von Scharlemann und Laurance könnte die Bilanz mancher Agrarkraftstoffe sogar noch schlechter ausfallen, als von Zahs und seinen Kollegen berechnet. Denn diese beziehen indirekte Auswirkungen in ihre Überlegungen nicht mit ein: So könnten Subventionen der US-Regierung dafür sorgen, dass Sojafarmer auf Mais für die Ethanolproduktion umsteigen. Mit dem verknappten Angebot an Soja steigen dessen Preise, was wiederum die Rodung brasilianischer Regenwälder für Plantagen befeuert. (dl)
Zwar ließen sich mit 21 der 26 untersuchten Pflanzenmaterialen der Kohlendioxid-Ausstoß im Vergleich zu Benzin um ein knappes Drittel reduzieren. Ökologisch wirklich unbedenklich sind laut Jörn Scharlemann und William Laurance vom Smithsonian Tropical Research Institute im panamaischen Balboa tatsächlich nur sehr wenige Agrarkraftstoffe, wie sie anhand einer Studie von Rainer Zah von der ETH Zürich aufschlüsseln.
Positiv fallen vor allem biologische Abfälle wie Kompost, wiederaufbereitetes Speiseöl oder Ethanol aus Grasschnitt und Holz auf, das aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen sollte. Dagegen belasten gerade die bislang gängigsten pflanzlichen Rohstoffe wie Mais, Soja, Zuckerrohr oder Palmöl die Umwelt teils gravierend, weil ihr Anbau mit der Zerstörung wertvoller Ökosysteme und hohem Düngemitteleinsatz einhergeht oder ihre Umwandlung in Treibstoffe den Lebensmittelmarkt belastet. Lachgas aus Stickstoff-Düngern etwa treibt den Treibhauseffekt 300-mal so effektiv wie Kohlendioxid an.
Besonders schlecht schnitten neben dem brasilianischen Soja europäischer Roggen und Kartoffeln ab, wenn sie in Ethanol für Fahrzeuge umgewandelt würden. Roggen hatte von allen 26 Quellen die negativste Ökobilanz, da er nur geringe Erträge erbringt. Diesbezüglich schneidet die energetische Nutzung von Abfall- und Reststoffen gegenüber den herkömmlichen fossilen Treibstoffen deutlich besser ab. Sie verringern nicht nur die Kohlendioxid-Emissionen beträchtlich, es fällt bei ihnen auch die hohe Umweltbelastung aus der Bereitstellung der Rohstoffe, da sie nun doppelt genutzt werden. Zudem sinken die Schadstoffemissionen, die bei ihrer herkömmlichen Entsorgung entstehen.
Nach Ansicht von Scharlemann und Laurance könnte die Bilanz mancher Agrarkraftstoffe sogar noch schlechter ausfallen, als von Zahs und seinen Kollegen berechnet. Denn diese beziehen indirekte Auswirkungen in ihre Überlegungen nicht mit ein: So könnten Subventionen der US-Regierung dafür sorgen, dass Sojafarmer auf Mais für die Ethanolproduktion umsteigen. Mit dem verknappten Angebot an Soja steigen dessen Preise, was wiederum die Rodung brasilianischer Regenwälder für Plantagen befeuert. (dl)
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