Auf der Suche nach Thuridilla
Die Biologin Valérie Schmitt berichtet für spektrumdirekt von ihren Forschungsaufenthalten am Meer. In Banyuls sur mer an der französischen Mittelmeerküste erforscht sie das Leben der Meeresnacktschnecken.
Ich suche immer noch die Meeresnacktschneckenart Thuridilla hopei. Da der Wellengang momentan relativ stark ist, macht das Suchen mit Schnorchel an der Wasseroberfläche keinen Sinn. Daher entschließe ich mich, mit Pressluftflasche in etwas tieferes Wasser zu gehen. Ich tauche mit Pascal Romans, Biologe und hauptverantwortlicher Fachmann des Aquariums von Banyuls sur mer, unmittelbar in der Nähe des Observatoire Océanologique. Während Pascal Tiere für den Aquariumsbestand fängt, fahnde ich nach Schnecken.
Ich achte also darauf, beim Absuchen der Felsen gleichzeitig im Auge zu behalten, wo Pascal sich gerade aufhält. Praktischerweise sammelt er seine Fänge in einem Ringnetz, das er immer zunächst an einem Ort deponiert und dann dort die Felsen abklappert. So kann ich mich gut an diesem Netz orientieren. Selbst wenn Pascal einmal kurzzeitig nicht zu sehen ist, wird er jeden Moment mit einem neuen Fang um den Felsen geschwommen kommen, um diesen im Ringnetz zu verstauen.
Ich entdecke indessen viele Meeresnacktschnecken an dem steil abfallenden Fels – jedoch nicht die Art, die ich suche. Die Wände sind voll mit Cratena peregrina. Die weißen länglichen Fadenschnecken mit den violett-blauen stachelartigen Kolben heben sich als leuchtende Flecke vom Felsuntergrund ab. Hier in den schattigen Bereichen wachsen viele Eudendrium-Hydroidpolypen, von denen sich Cratena peregrina ernährt. Die Schnecken nehmen dabei die Nesselzellen der Polypen auf und speichern sie unverdaut in den Spitzen ihrer Kolben. Bei Berührung entladen sich die Nesselkapseln und können so Fraßangriffe abwehren.
Da das Wasser mittlerweile immer kälter wird und wir schon gut eine Stunde im Wasser sind, entscheiden wir uns aufzutauchen. Pascal ist mit seiner Ausbeute äußerst zufrieden: Er hat etwa 15 Fische gefangen, nur die Muräne hätte er gerne noch gehabt. Ich dagegen gehe leer aus; ich habe zwar viele Schnecken verschiedener Arten gesehen, aber nicht die gesuchte – weiterhin keine Spur von Thuridilla hopei.
Ich suche immer noch die Meeresnacktschneckenart Thuridilla hopei. Da der Wellengang momentan relativ stark ist, macht das Suchen mit Schnorchel an der Wasseroberfläche keinen Sinn. Daher entschließe ich mich, mit Pressluftflasche in etwas tieferes Wasser zu gehen. Ich tauche mit Pascal Romans, Biologe und hauptverantwortlicher Fachmann des Aquariums von Banyuls sur mer, unmittelbar in der Nähe des Observatoire Océanologique. Während Pascal Tiere für den Aquariumsbestand fängt, fahnde ich nach Schnecken.
Ich gleite langsam an den Felswänden entlang und halte nach Schnecken Ausschau, wobei ich aus den Augenwinkeln Pascal mit seinem nach vorne ausgestreckten Käscher zwischen den Felsen hin- und herflitzen sehe. Er jagt insbesondere Fischen hinterher, aber auch das ein oder andere Krebstier landet in seinem Käscher. Wie alle professionellen Taucher hier, ist Pascal es gewöhnt, auch alleine ohne Partner zu tauchen. Wenn wir mit mehreren Forschungstauchern mit dem Boot des Observatoire Océanologique herausfahren, kommt es schon einmal vor, dass Pascal auf der Jagd nach einem Fisch unter Wasser den Anschluss zur Gruppe verliert und seinen Tauchgang alleine fortsetzt.
Ich achte also darauf, beim Absuchen der Felsen gleichzeitig im Auge zu behalten, wo Pascal sich gerade aufhält. Praktischerweise sammelt er seine Fänge in einem Ringnetz, das er immer zunächst an einem Ort deponiert und dann dort die Felsen abklappert. So kann ich mich gut an diesem Netz orientieren. Selbst wenn Pascal einmal kurzzeitig nicht zu sehen ist, wird er jeden Moment mit einem neuen Fang um den Felsen geschwommen kommen, um diesen im Ringnetz zu verstauen.
Ich mustere die von Schwämmen und Algen bewachsene Felswand vor mir, als ich plötzlich ein klopfendes Geräusch höre. Als ich mich umdrehe, sehe ich Pascal in einer Traube von Fischen. Kurz darauf schwimmt er mit einem Fang im Käscher zu seinem Ringnetz. Ich frage mich, wie er die vielen Fische angelockt hat und tauche neugierig zu der Stelle, wo sie sich tummeln. Am Felsen angekommen, wird mir klar, was das Klopfen zu bedeuten hatte: Pascal hat sich eines Tricks bedient und einen auf dem Felsen sitzenden Seeigel zertrümmert. Einige Fischarten hier fressen Seeigel und machen sich nun entsprechend über die Überreste des Stachelhäuters her, so dass Pascal sie leicht mit dem Käscher abfangen kann.
Ich entdecke indessen viele Meeresnacktschnecken an dem steil abfallenden Fels – jedoch nicht die Art, die ich suche. Die Wände sind voll mit Cratena peregrina. Die weißen länglichen Fadenschnecken mit den violett-blauen stachelartigen Kolben heben sich als leuchtende Flecke vom Felsuntergrund ab. Hier in den schattigen Bereichen wachsen viele Eudendrium-Hydroidpolypen, von denen sich Cratena peregrina ernährt. Die Schnecken nehmen dabei die Nesselzellen der Polypen auf und speichern sie unverdaut in den Spitzen ihrer Kolben. Bei Berührung entladen sich die Nesselkapseln und können so Fraßangriffe abwehren.
Plötzlich schlängelt sich eine äußerst aufgeregte Muräne an mir vorbei, und ein nicht weniger aufgeregt wirkender Pascal wirbelt mit seinem Käscher hinterher. Er treibt die Muräne zwischen mehreren Felsblöcken in die Enge während ich lieber in Distanz gehe. Diese Muräne ist zwar nur etwa einen Meter groß, aber in ihrem gereizten Zustand könnte sie beißen, was nicht ungefährlich ist. Pascal macht mehrere Fangversuche mit dem Käscher, doch die Muräne findet eine Lücke zwischen den Felsen, in die sie sich hineinschlängeln kann. Sicher vor dem Zugriff des Käschers wird sie diese so schnell nicht wieder verlassen. Pascal gibt auf.
Da das Wasser mittlerweile immer kälter wird und wir schon gut eine Stunde im Wasser sind, entscheiden wir uns aufzutauchen. Pascal ist mit seiner Ausbeute äußerst zufrieden: Er hat etwa 15 Fische gefangen, nur die Muräne hätte er gerne noch gehabt. Ich dagegen gehe leer aus; ich habe zwar viele Schnecken verschiedener Arten gesehen, aber nicht die gesuchte – weiterhin keine Spur von Thuridilla hopei.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben