Aufruf an die Kreativen: Mathematik als Mittel der Kunst
Es müssen ja nicht unbedingt algebraische Flächen sein. Vor einigen Jahren hatte "Spektrum der Wissenschaft" Sie zu einem Mathematik-Kunst-Wettbewerb eingeladen. Es ging darum, Formeln zu finden, die ihrerseits Flächen im Raum beschreiben. Je nach Formel kann die Fläche auf die merkwürdigste Weise gekrümmt, gefaltet, spitz zulaufen, löchrig und noch allerlei anderes sein; sie neigt allerdings zu glatten, ebenmäßigen Formen. Hier bekommt der Künstler ein interessantes und herausforderndes Material in die Hand – formbar und ein bisschen eigenwillig zugleich. Die Künstler haben intensiven Gebrauch davon gemacht, und einige Unentwegte tun es bis heute. Die Galerie der Leserbilder ist inzwischen auf über 5000 Werke herangewachsen.
Nun unternehmen die Initiatoren des damaligen Wettbewerbs einen neuen, breit gefassten Vorstoß. Imaginary, ein Kind des Mathematischen Forschungsinstituts Oberwolfach, ruft die Künstlerszene in Berlin und Umgebung auf, ihre Ideen mit Mitteln der Mathematik zu realisieren. Die beiden Sonderforschungsbereiche "Discretization in Geometry and Dynamics" und "Raum – Zeit – Materie" organisieren den Wettbewerb und stellen das fachliche Know-how zur Verfügung. Die Einführungsveranstaltung ist am 27. Januar in den Räumen der TU. Aber dann haben die Künstler das Wort: In einer weiteren Runde werden am 24. März die Projekte, die sie sich bis dahin ausgedacht haben, vorgestellt und bewertet, und zwar in den Räumen einer „art science community“ namens „Spektrum“ (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Wissenschaftszeitschrift). In der Jury findet sich ein einziger Mathematiker neben – unter anderen – zwei Architekten, einem Prominentenfriseur und einer Professorin für Kostüm. Es gibt Fördergelder und eine Begleitung durch ein Filmteam.
Ihr Kreativen, lasst Euch inspirieren! Die Mathematik hat neue Werkzeuge zu bieten.
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