StartseiteBiologieAktuelle Seite: Adieu AffeAdieu Affe © CI/Russell A. Mittermeier (Ausschnitt) © CI/Haroldo Castro (Ausschnitt) Großer Halbmaki | Der Große Halbmaki ist der größte Bambus fressende Lemur - auch bekannt als Halbaffen - der Insel Madagaskar. Ursprünglich war er wohl einst weit in den Wäldern der Insel verbreitet, doch heute ist sein Lebensraum sehr durch Brandrodung zusammengeschrumpft; zudem wird er immer noch gewildert. Der größte Bestand lebt im Ranomafana-Nationalpark und besteht aus nur 250 Tieren. © CI/Russell A. Mittermeier (Ausschnitt) Brauner Weißkragenmaki | Auf rund 700 Quadratkilometer beschränkt ist die Heimat des Braunen Weißkragenmakis aus Madagaskar: ein schmaler Streifen Regenwald im Südosten der Insel. © CI - Stephen Nash (Ausschnitt) Sahahamalaza-Wieselmaki | So unaussprechlich der Name, so klein das Verbreitungsgebiet: Dieser Wieselmaki haust wahrscheinlich nur auf der winzigen Sahahamalaza-Halbinsel im nordwestlichen Madagaskar. Vom ursprünglichen Trockenwald der Region verblieben nach Jahren der Rodung für die Landwirtschaft oder Holzkohle nur noch Fragmente. Auch diese Art wird wegen seines Fells und Fleischs erlegt. © CI - Stephen Nash (Ausschnitt) Rondo-Zwerggalago | Das kleinste aller Galagos - auch Buschbabys genannt - überdauert in zwei winzigen Waldflecken in Tansania. Beide Gebiete sind stark durch Landwirtschaft und Holzkohleproduktion bedroht und könnten in zehn Jahren verschwunden sein. © CI - Stephen Nash (Ausschnitt) Roloway-Dianameerkatze | Affen im westafrikanischen Regenwald werden durch Lebensraumzerstörung und den Handel mit Buschfleisch in die Zange genommen. Die Roloway-Dianameerkatze ist in Ghana womöglich schon ausgerottet und in der benachbarten Elfenbeinküste so gut wie - in anderen Ländern wurde sie bislang noch nicht entdeckt. © CI - Stephen Nash (Ausschnitt) Pennantstummelaffe | Der Pennantstummelaffe lebt einzig auf der gleichnamigen Insel in Äquatorial-Guinea, wo er durch kommerziellen Handel mit Buschfleisch bedroht wird. Jährlich werden mehrere hundert Affen auf dem lokalen Markt angeboten. Die Preise sind dabei so lukrativ, dass Jäger selbst in entlegene Waldgebiete ausschwärmen, um der Tiere habhaft zu werden. © CI - Stephen Nash (Ausschnitt) Rotkopfstummelaffe | Vom Rotkopfstummelaffen leben womöglich nur noch weniger als tausend Individuen, die an einem nur sechzig Kilometer langen Abschnitt des Tana-Flusses in Tansania aushalten. Ihr Lebensraum soll nun teilweise einer Zuckerrohr-Plantage weichen. Auf der anderen Seite haben 250 Familien einer Umsiedelung aus einem Naturschutzgebiet zugestimmt. Die Aussichten für die Art sind also gemischt. © CI - Stephen Nash (Ausschnitt) Miss Waldron's Westafrikanischer Stummelaffe | Sein langer Name hat ihn nicht vor dem Schicksal bewahrt: Miss Waldron's Westafrikanischer Stummelaffe ist womöglich schon ausgestorben, da seit knapp 15 Jahren kein lebendes Tier mehr erspäht wurde. Nur ein Fell aus dem Jahr 2002 weckt leise Hoffnungen, dass die Art irgendwo in Westafrika noch überlebt. © Tim Davenport/WCS (Ausschnitt) Kipunji in seiner Waldheimat | Der Kipunji (Rungwecebus kipunji) lebt ausschließlich in den Wäldern am Mount Rungwe in Tansania. © CI - Stephen Nash (Ausschnitt) Cross-River-Gorilla | Der Cross-River-Gorilla ist eine Unterart des Westlichen Flachlandgorillas und bewohnt das Grenzland zwischen Kamerun und Nigeria. Gerade einmal 200 bis 300 der Menschenaffen haben Jagd und Lebensraumzerstörung überdauert, außerdem dürften sie anfällig für Krankheiten wie Ebola sein, die bereits Tausende ihrer Artgenossen weiter südlich hinweggerafft haben. Noch gibt es aber große Wälder in der Region, und erste Naturschutzmaßnahmen sowie Bildungskampagnen in der Bevölkerung könnten bald Wirkung zeigen. © CI - Stephen Nash (Ausschnitt) Siau-Koboldmaki | Kaum entdeckt, schon gefährdet: Das gilt für den noch namenlosen Siau-Koboldmaki von der indonesischen Insel Siau. Das Eiland hat fast seinen gesamten Wald verloren, und im Rest wird eifrig gejagt: Koboldmakis gelten als populärer "Snack" der Insulaner. Eine weitere Gefahr bildet der geologisch unruhige Untergrund, denn der Inselvulkan Karengetang ist hochaktiv. © CI - Stephen Nash (Ausschnitt) Kurzschwanz-Stumpfnasenaffe | Einst waren die Mentawai-Inseln vor Sumatra dicht bewaldet, heute existieren dort außerhalb von Schutzgebieten nur noch Reste davon: Der Kurzschwanz-Stumpfnasenaffe steht deshalb symbolisch für eine Gruppe von Affen, die nur auf diesen Eilanden leben und hochgradig bedroht sind. Viele der restlichen Waldflecken sollen 2008 Ölpalmen-Plantagen geopfert werden. © Tilo Nadler (Ausschnitt) Delacour-Langur | Vietnam gilt als Hotspot der Artenvielfalt und gleichermaßen des Artensterbens, und zusammen mit Madagaskar beheimatet es die höchste Zahl an gefährdeten Affen weltweit. Darunter ist der Delacour-Langur, der in Nordvietnam endemisch ist und dort wegen seiner Knochen und seines Fells beharrlich gewildert wird. Kein Wunder also, dass nur 200 bis 250 Tiere bis heute in kleinen isolierten Populationen überdauert haben. Ein Zuchtprogramm soll sie wenigstens in Gefangenschaft erhalten. © Russell A. Mittermeier (Ausschnitt) Goldkopflangur | Ein ähnliches Schicksal ist dem Goldkopflangur beschieden - einer ebenfalls im Norden Vietnams endemischen Art. Seine Verbreitung beschränkt sich auf die Insel Cat Ba, wo nur noch 65 Exemplare existieren. © CI - Stephen Nash (Ausschnitt) Weißbartlangur | Der große Bevölkerungsdruck in Asien und die damit verbundene Zerstörung von Wäldern machen den Kontinent zum Schwerpunkt der Affenkrise. Der Weißbartlangur aus Sri Lanka ist dafür ein weiteres klassisches Beispiel: Entwaldung hat seinen Lebensraum zerstückelt und den Bestand um achtzig Prozent eingedampft. © CI - Stephen Nash (Ausschnitt) Grauschenkel-Kleideraffe | Der Grauschenkel-Kleideraffe ist eine weitere Spezies aus Vietnam, die dort im Zentralen Hochland lebt. Von den geschätzten 650 Tieren sterben jedes Jahr Dutzende in den zahlreich ausgelegten Schlingfallen in ihrem Lebensraum, um den wachsenden Bedarf an Knochen für die traditionelle Medizin zu decken. Ein weiteres Problem ist die Ausweitung der Landwirtschaft auf Kosten des Waldes. © CI - Stephen Nash (Ausschnitt) Hainan-Gibbon | China könnte demnächst nach dem Baiji, dem Flussdelfin aus dem Yangtse, noch eine weitere Säugetierart verlieren: den Hainan-Gibbon. Nur noch 17 Individuen sollen sich in den Wäldern der südchinesischen Insel von Ast zu Ast schwingen © CI - Stephen Nash (Ausschnitt) Weißbrauengibbon | In Südasien lebt der Weißbrauengibbon, dessen Bestand in den letzten Jahrzehnten von etwa 100 000 Tieren auf nur noch maximal 5000 geschwunden ist. Statt Wäldern gibt es beispielsweise in Assam immer mehr Teeplantagen, zudem werden sie wegen ihres Fleischs und aus "medizinischen" Begehrlichkeiten erlegt. © CI - Stephen Nash (Ausschnitt) Sumatra-Orangutan | Mit den Orangutans ist einer unserer nächsten Primatenverwandten vom Aussterben bedroht - vor allem auf Sumatra, aber auch die Spezies auf Borneo. Ihr Lebensraum muss für Ölpalmen weichen, die in Europa als Lieferant für vermeintlichen Biodiesel geschätzt werden. In den Rodungsfeuern sterben jedes Jahr mehrere tausend Orangutans. Zudem werden sie gewildert, um an ihre Jungtiere für den Heimtiermarkt zu gelangen. © CI - Stephen Nash (Ausschnitt) Brauner Klammeraffe | Etwas besser als in Afrika und Asien sieht die Situation für die Affen Südamerikas aus, doch Lebensraumzerstörung und Jagd verschonen auch hier die Tiere nicht. Der Braune Klammeraffe aus Kolumbien und Venezuela etwa muss sich heute auf nur noch neun Prozent seines ursprünglichen Lebensraums beschränken.
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PrimatenPrimaten zeichnen sich durch ihre kognitiven Fähigkeiten und komplexen sozialen Strukturen aus. Sie nutzen Werkzeuge und haben ein ausgezeichnetes Sehvermögen.
MikrobiomWir sind nie alleine: Nach neuester Zählung leben mehr Bakterien in und auf uns, als unser Körper an Zellen aufweist. Die mikrobiellen Mitbewohner prägen unsere Gesundheit.
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