StartseiteAktuelle Seite: Alte Knochen des Jahres 2006Alte Knochen des Jahres 2006 © Neanderthal Museum / M. Pietrek (Ausschnitt) Knochen des Neandertalers | Das archäologische Jahr 2006 stand ganz im Zeichen eines 150-jährigen Fundes: ein Schädeldach, zwei Oberschenkel, zwei Knochen vom rechten und drei vom linken Arm, ein Teil vom linken Darmbein, Bruchstücke eines Schulterblatts sowie einige Rippen © Proceedings of the National Academy of Sciences (Ausschnitt) Unterkiefer und Zähne von El Sidrón | In der spanischen Höhle El Sidrón tauchten 43 000 Jahre alte Fossilien von Neandertalern auf, die auf deren schlechte Ernährungssituation hindeuten. Bei Unterkieferknochen (A-C) und Zähnen (D, E) sind gravierende Entwicklungsstörungen erkennbar. Schnittspuren (F) zeugen von kannibalistischen Handlungen.Maßstab: 3 Zentimeter (A-C); 1 Millimeter (D); 1 Zentimeter (F) © Christopher Dean / University College London (Ausschnitt) Neandertaler-Zähne | Die dreidimensionale Rekonstruktion eines Milchbackenzahns (links) sowie eines bleibenden Backenzahns (rechts) vom Neandertaler zeigt den Zahnschmelz (weiß) sowie das darunter liegende Dentin. Im Innern sind die Pulpahöhle und die Wurzelkanäle zu erkennen. © Christopher Dean / University College London (Ausschnitt) Milchbackenzahn eines Neandertalers | Im vergrößerten Ausschnitt eines rekonstruierten Neandertaler-Milchbackenzahns ist der Übergang vom Dentin zum äußeren Zahnschmelz dargestellt. Deutlich zu sehen ist die so genannte Neonatallinie im Zahnschmelz, die bei der Geburt entsteht. Die Position dieser Linie sowie das verlangsamte Zahnschmelzwachstum sind beim Neandertaler ähnlich wie beim anatomisch modernen Menschen. © John Weinstein, Field Museum (Ausschnitt) Mikrozephaler Mann | Gab es tatsächlich noch vor 18 000 Jahren eine eigene Menschenart namens Homo floresiensis? Über die archäologische Entdeckung des Jahres 2004 wird nach wie vor heftigst gestritten. Der amerikanische Anthropologe Robert Martin bleibt weiterhin skeptisch und präsentiert einen modernen Schädel (links) samt Schädelabdruck (rechts) eines erwachsenen Mikrozephalie-Patienten aus der Sammlung des Royal College of Surgeons in London. Seiner Ansicht nach ähnelt dieser krankhaft veränderte Homo-sapiens-Schädel stark dem Fossil LB1, das als Belegexemplar für Homo floresiensis diente. © Tim White, Brill Atlanta (Ausschnitt) Australopithecus anamensis | In der äthiopischen Region Middle Awash konnten neue Fossilien von Australopithecus anamensis geborgen werden. Die Datierung des aus Zähnen, Oberkiefer-, Hand- und Fußknochen, einem Oberschenkelknochen sowie Bruchstücken von Wirbeln, Schädeln und Unterkiefern bestehenden Funds ergab ein Alter von 4,1 bis 4,2 Millionen Jahren. Die Art gilt als unmittelbarer Vorfahr der Spezies Australopithecus afarensis - weltberühmt geworden unter dem Namen "Lucy". © Zeresenay Alemseged/ ARCCH (Ausschnitt) Schädel des Dikika-Kindes | In der äthiopischen Wüstenlandschaft Dikika tauchte ein 3,3 Millionen Jahre alter Kinderschädel von Australopihtecus afarensis auf. Das Hominiden-Kind hatte seine dauerhaften Zähne bereits als zweite Zahnreihe im Kiefer angelegt; bei seinem Tod besaß es noch Milchzähne. © MPI für evolutionäre Anthropologie (Ausschnitt) Knochenfossilien von Australolpithecus afarensis | Das Skelett des etwa dreijährigen Dikika-Kindes (Australopithecus afarensis) ist fast vollständig erhalten. Auch sonst seltene Knochenfunde wie etwa die Kniescheiben oder das Zungenbein des 3,3 Millionen Jahre alten Hominiden konnten geborgen werden. "Lucy", die berühmte A.-afarensis-Dame, hat somit quasi Nachwuchs bekommen. © Jo McCulty, Ohio State University (Ausschnitt) Knochenanalyse | Der amerikanische Anthropologe Scott McGray untersucht Affenschädel, die Opfer des Kronenadlers (Stephanoaetus coronatus) geworden sind. Seine Analysen deuten darauf hin, dass Primaten - und vielleicht auch hominide Vorfahren des Menschen - häufiger von Greifvögeln gejagt worden sind als bisher vermutet. Damit könnte auch das berühmte, etwa 2,3 Millionen Jahre alte "Kind von Taung" - das Typusexemplar von Australopithecus africanus - einem Adler zum Opfer gefallen sein. © Alfred Latham (Ausschnitt) Schädel von Little Foot | In der Silberberg-Grotte der südafrikanischen Sterkfontein-Höhle wurde 1997 das unter dem Spitznamen "Little Foot" bekannte Australopithecinen-Fossil StW 573 gefunden. Das vermutlich zur Art Australopithecus africanus zählende Fossil gehört zu den vollständigsten Skelettfunden der Gattung Australopithecus. Die Uran/Blei-Radiodatierung des Tropfsteins der Grotte ergab jetzt ein überraschend junges Alter von 2,2 Millionen Jahren. In der Sterkfontein-Höhle sind etwa ein Drittel sämtlicher frühen Hominiden-Fossilien gefunden worden. © PNAS (Ausschnitt) Fossil von Jinnuishan | Eine vor etwa 260 000 Jahre gestorbene und im heutigen China bei Jinnuishan wiederentdeckte Homo-erectus-Frau brachte es auf erstaunliche Körpermaße: Die 169 Zentimeter große und fast 80 Kilogramm schwere Dame von Jinnuishan gehört zu den größten bekannten weiblichen Individuen des Pleistozäns. Auch ihr Hirnvolumen kann sich sehen lassen: Mit 1,33 Litern und einer hieraus abgeschätzten Hirnmasse von 1,28 Kilogramm unterschied sich ihr Gehirn kaum von der Masse heutiger menschlicher Denkorgane, die zwischen 1,2 und 1,5 Kilogramm schwankt. © Field Museum (Ausschnitt) Altsteinzeitliches Gebiss | Weisheitszähne aus der Altsteinzeit konnten amerikanische Primatologen bei einem 13 000 bis 15 000 Jahre alten weiblichen Skelett nachweisen, das 1911 in Frankreich entdeckt wurde und aus der Kulturstufe des Magdalénien stammt. Das Röntgenbild zeigt, dass der rechte untere Weisheitszahn nicht durchgebrochen ist. Demnach könnte sich die Ernährung der Menschen bereits im Neopaläolithikum geändert haben. Bisher gingen Forscher davon aus, erst die Ernährungsumstellung durch die Landwirtschaft hätte dazu geführt, dass beim Menschen die hintersten Backenzähne überflüssig wurden und sich nicht mehr voll entwickelten. © Roberto Macchiarelli / Luca Bondioli (Ausschnitt) Gebohrter Steinzeit-Zahn | Ein 7500 bis 9000 Jahre alter Backenzahn (oben) eines neolithischen Mannes gilt als bislang ältester Nachweis auf zahnmedizinische Behandlungen. Das Bild in der Mitte zeigt die negative Wiedergabe der Bohrlöcher, wie sie unter dem Rasterelektronenmikroskop erscheinen. In der untersten Abbildung ist eine 3-D-Rekonstruktion des Zahnes zu sehen, in dem in den rötlichen Farben die Bohrlöcher eingezeichnet sind. Auch im Jahr 2006 tauchten viele alte Knochen auf, die ein neues Licht auf das Bild des Menschen und seine Evolution werfen. Die wichtigsten Funde stellen wir Ihnen hier vor.
DopaminDer Neurotransmitter Dopamin scheint Allerskönner zu sein: »Glückshormon« und Waffe gegen Parkinson und Schizophrenie, aber auch Auslöser von Sucht und Entzugserscheinungen.
ParkinsonFür die Parkinsonkrankheit gibt es bislang keine Heilung. Doch Forscher sind unermüdlich auf der Suche nach neuen Therapieverfahren.
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