Direkt zum Inhalt

Amphibien: Mutierter Frosch begeistert Biologen

Der australische Prachtlaubfrosch kommt normalerweise wie viele andere Frösche daher: in ausgedehntem Grün. Doch ein Exemplar aus Westaustralien schlägt völlig aus der Art.
Im Gegensatz zu den normalerweise grünen, anderen Prachtlaubfröschen ist diese Exemplar überwiegend blau mit weißen Punkten. Nur Teile des Kopfes sind grün und die Zehen gelb. Das Tier sitzt auf einem braunen Stein.
Ein Prachtlaubfrosch in voller Pracht – allerdings in seltenem Blau statt dem sonstigen Standardgrün.

Blauer Prachtlaubfrosch

Der australische Biologe Jake Barker von der Australian Wildlife Conservancy staunte nicht schlecht, als er die ersten Bilder dieses Prachtlaubfrosches (Litoria splendida) erblickte: Das Tier war nachts im Schein einer Taschenlampe während eines Workshops im Charnley River-Artesian Range Wildlife Sanctuary auf einer Bank aufgetaucht. Nur war das Tier nicht wie üblich grün, sondern fast komplett blau – dank einer seltenen Mutation.

Normalerweise sorgen blaue und gelbe Pigmente in der Haut dieser (und anderer) Froscharten dafür, dass die Haut der Lurche grün wird. Sehr selten tritt jedoch eine Mutation auf, die zum so genannten Axanthismus führt: Die Ausbildung der gelben Farbpigmente wird dadurch unterdrückt und übrig bleibt lediglich das Blau. Unter tausenden Fröschen kommt dies vielleicht nur einmal vor; der Prachtlaubfrosch ist der erste bekannte Fall seiner Art.

Das hängt womöglich auch damit zusammen, dass sie in der freien Natur dadurch stärker gefährdet sind: Sie fallen stärker auf, statt in Grün mit dem Laub zu verschmelzen. Barker und sein Team, die den Frosch inzwischen auch selbst gesehen haben, hoffen dennoch auf ein langes Leben für das blaue Exemplar in der abgelegenen Kimberley-Region im nordwestlichen Australien: Die Tiere können bis zu 20 Jahre alt werden. Zu ihrem Schutz können sie aber auch eine bittere Flüssigkeit aus Drüsen am Kopf absondern: Immerhin das bleibt dem Tier.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.