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Antarktis: Weltgrößter Eisberg auf Wanderschaft

Nachdem er vier Jahrzehnte lang am Meeresgrund festsaß, ist A23a, der größte Eisberg der Welt, in Bewegung geraten – und driftet relativ schnell von antarktischen Gewässern weg, wie Satellitenbilder der ESA zeigen.
Wanderung des größter Eisbergs per Satellit

Ein Koloss auf Abwegen

Der größte Eisberg der Welt bewegt sich vergleichsweise schnell von antarktischen Gewässern weg Richtung Südatlantik. Das teilte die europäische Weltraumagentur ESA unter Berufung auf Satellitenbilder mit. Der eine Billion Tonnen schwere und bis zu 400 Meter dicke Koloss mit der Bezeichnung A23a ist bereits 1986 vom Filchner-Ronne-Schelfeis abgebrochen, hat aber lange auf dem Meeresboden festgehangen. 2020 löste er sich, legt aber erst jetzt einen Spurt hin. Die Satellitenaufnahmen zeigen, wie sich der Eisberg zwischen dem 2. November 2023 (blau) und dem 26. November 2023 (rot) drehte und bewegte.

Angetrieben durch starke Winde und Strömungen passierte A23a Ende November 2023 die Nordspitze der Antarktischen Halbinsel und bewegt sich weiter Richtung Norden, wo er bald auf die antarktische zirkumpolare Strömung treffen wird. Diese wird auch Eisbergallee genannt, weil die meisten Eisberge aus dem Weddellmeer in dieser Strömung landen und mit ihr davondriften. In der Regel führt dieser Weg die Eisberge zur Insel South Georgia im Südatlantik, wo sie im flachen Wasser erneut stranden und endgültig zerbrechen oder vergehen.

Unklar ist, warum sich A23a nach Jahren der Ruhe wieder in Bewegung gesetzt hat. Genauere Erkenntnisse dazu gibt es bislang nicht: Womöglich hatte der Eisberg nach mehr als drei Jahrzehnten ausreichend an Masse und Größe verloren, so dass er den Halt am Meeresboden verloren hat.

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