Asiatischer Elefant spricht koreanisch
Elefanten gelten als besonders intelligente Vertreter des Tierreichs. Aber sprechen? Das wäre zu viel des Guten, sollte man meinen. Der Asiatische Elefant Koshik spricht nun dagegen – im wahrsten Sinne des Wortes. Der Dickhäuter aus dem Everland Zoo in Südkorea bringt immerhin fünf Wörter, darunter etwa "Hallo" oder "gut", in durchaus stimmigem Koreanisch über die Lippen. Sein Trick: Koshik steckt sich den Rüssel ins Maul und passt die Form seines Vokaltraktes so an, dass er kontrollierte Laute von sich geben kann. Dadurch kann er sogar verschiedene Stimmlagen nachahmen.
Angela Stoeger von der Universität Wien und ihr Team untersuchten die bisher unbekannte Artikulationsmethode – und fanden heraus, dass sie sich deutlich von üblichen Elefantenrufen unterscheidet. Die Forscher vermuten den Grund für Koshiks außergewöhnliches Verhalten in seiner Jugend. Denn zu dieser Zeit war er über fünf Jahre hinweg der einzige Elefant im Everland Zoo – seine sozialen Kontakte waren ausschließlich Menschen. Koshik habe daher geübt, die gleichen Laute zu produzieren wie seine Trainer.
Mit übermäßiger Intelligenz hat das Verhalten des Dickhäuters jedoch nur wenig zu tun. Denn Koshik meint nicht, was er sagt, er imitiert lediglich die Stimmen seiner Trainer. Formen solcher Sprachmimikry sind im Tierreich weit verbreitet. In den meisten Fällen ahmen Tiere dabei Artgenossen nach, doch es gibt auch Ausnahmen: So imitieren etwa Spottdrosseln den Gesang anderer Vogelarten oder Papageien menschliche Stimmen. Wissenschaftler vermuten, dass Tiere damit soziale Bindungen aufzubauen versuchen – in einigen Fällen durchaus auch über Artgrenzen hinweg.
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