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Asselsprit

Holzbohrassel

Holzbohrassel

Lange waren die Winzlinge einer der größten Schrecken für Kapitäne und ihre Besatzungen. Denn die Holzbohrasseln höhlten gefräßig das Holz der Schiffe aus – bis die Planken brachen, und die Koggen, Dschunken oder Briggs im Ozean versanken. Bis zur Erfindung schützender Anstriche bekamen die Seefahrer die Krebstiere nur los, wenn sie längere Zeit Süßwasser ansteuerten: Das vertrugen die Meeresbewohner nicht.

Nun, lange nachdem Stahl die Holzschiffe verdrängt hat, entdeckten Simon Cragg von der University of Portsmouth und seine Kollegen, dass die Tierchen doch durchaus nützlich sein könnten: Die Holzbohrasseln fressen und verdauen Holz – und damit eine eher schwer verwertbare Kost. Dies gelingt ihnen mit Hilfe eines regelrechten Enzym-Cocktails im Gedärm, das die Polymere im Holz sehr effektiv zerlegt – darunter auch ein Enzym, das zuvor noch nicht in Tieren nachgewiesen werden konnte.

Craggs Team hofft, dass sich diese Enzyme nicht nur isolieren, sondern auch in industriellem Maßstab nachbauen lassen. Damit könnten dann Holz, Stroh und andere Zelluloseträger vielleicht so gut aufbereitet werden, dass daraus umweltfreundlicher Pflanzensprit wird. Und der treibt dann eines Tages womöglich auch Schiffe an. (dl)

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