Aufgeplatzt
Walnüsse
Die Walnuss (Juglans regia) wurde zum „Baum des Jahres 2008“ ausgerufen, da wegen fehlender Nachpflanzungen die Walnuss-Bestände in Deutschland stark zurückgehen, so das "Kuratorium Baum des Jahres". "Wir sollten uns mehr um diesen typischen Hausbaum, unseren guten, alten Freund kümmern“ forderte deshalb der Kuratoriums-Vorsitzende Silvius Wodarz.
Dabei hat die Art gleich zwei Güter höchster Qualität zu bieten: edles Holz und schmackhafte Nüsse. Und da seine Blätter erst spät im Mai austreiben und früh im Herbst wieder abfallen, wirft er im Frühjahr erst Schatten, wenn dieser gewünscht ist, während er im Herbst bald wieder die schwächer werdende Sonne durch seine blattlose Krone scheinen lässt. Walnussbäume werden 125 bis 150 Jahre, im Extremfall sogar 600 Jahre alt. Sie sind aber recht frostempfindlich, vertragen Trockenheit gut, Staunässe dagegen überhaupt nicht, sodass sie leider nicht für jeden Gartenbesitzer tauglich sind.
Ein Baum kann bis zu 150 Kilogramm Nüsse in einem Jahr produzieren. In Deutschland werden die wärmeliebenden Walnussbäume vor allem in den Weinbaugebieten Südwestdeutschlands und in den Flusstälern angepflanzt. Ebenfalls im Südwesten der Republik wachsen Walnussbäume in kleinen Beständen auch in Wäldern, in deutlich größerem Maß außerdem in Frankreich und in der Schweiz.
Der Name Walnuss soll sich von „Welsche Nuss“ ableiten und darauf verweisen, dass die Art aus dem heutigen Frankreich eingeführt wurde. Dabei wuchs die Wildform vor der letzten Eiszeit in ganz Europa, wurde dann aber wie so viele andere Tier- und Pflanzenarten von der Kälte verdrängt. Auf dem Balkan und in einem Gebiet von Vorderasien bis zum Himalaja überdauerte der Baum jedoch. Die wilden Walnussfrüchte waren nur etwa zwei Zentimeter groß. Schon in der Steinzeit kannten die Menschen den Wert der ölhaltigen Früchte und seit der Antike züchtete man die Bäume weiter, sodass die heutigen Walnüsse rund fünf Zentimeter lang sind.
Lange war man dabei der Auffassung, bei den Früchten handle es sich botanisch gesehen gar nicht um echte Nüsse, sondern um Steinfrüchte. Neue Untersuchungen und der Ruhr-Universität Bochum ergaben nun aber, dass die Früchte ausschließlich aus ehemaligen Blattorganen gebildet werden und damit echte Nüsse sind. sie enthalten bis zu sechzig Prozent Öl sowie zwanzig Prozent Eiweiße, außerdem die Vitamine B1 und C und viele Mineralstoffe.
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