Aurora borealis: Polarlichter über Deutschland
Polarlichter über dem Kochelsee
Es kommt nicht alle Nächte vor, was sich vom 10. auf den 11. Mai 2024 im Himmel über Deutschland zugetragen hat. Starke Ausbrüche auf der Sonne haben entsprechend intensive Stürme aus geladenen Teilchen Richtung Erde geschickt, wo sie bis weit in den Süden Deutschlands für ein Farbspektakel im Firmament gesorgt haben: Sichtungsmeldungen kamen nicht nur aus Bayern und Baden-Württemberg, wo Polarlichter extrem selten sind, sondern auch aus Österreich und sogar Sizilien.
Diese Polarlichter entstehen in 70 bis 800 Kilometer Höhe in der Atmosphäre, wenn die elektrisch geladenen Teilchen des Sonnenwinds die Moleküle der Atmosphäre anregen, Licht einer bestimmten Wellenlänge zu emittieren: Grüne Polarlicht entstehen beispielsweise durch angeregte Sauerstoffatome in rund 120 Kilometer Höhe, rote durch Sauerstoffatome in etwa 200 Kilometer Höhe. Stickstoff wiederum erzeugt violette bis blaue Polarlichter.
Die US-Wetterbehörde NOAA stufte das Ereignis als ersten »extremen« Sonnensturm seit 2003 ein und warnte Netz- und Satellitenbetreiber vor Störungen an ihren Anlagen. Über Schäden, zumal in Deutschland, liegen bislang keine Nachrichten vor. Wer Polarlichter sehen möchte, hat in der Nacht zum Sonntag (12. Mai) noch einmal die Gelegenheit dazu.
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