Banger Blick
Frosch aus dem brasilianischen Atlantikregenwald
Der zu den Süd- oder Pfeiffröschen zählende Proceratophrys boiei lebt auf und in der Laubschicht am Boden der Mata Atlantica – des Regenwalds an Brasiliens Atlantikküste. Nur noch sieben Prozent dieses Ökosystems sind bislang der Vernichtung entgangen, den Rest wandelten Menschen in Zuckerrohrfelder, Kaffeeplantagen, Viehweiden oder Industriegebiete um.
Was vom ursprünglichen Wald noch übrig blieb, ist häufig in kleine Reste zersplittert – was für viele Frösche ein Problem darstellt. Mehr als achtzig Prozent der rund 480 Amphibienarten der Mata Atlantica legen ihre Eier in Gewässern ab, in denen ihre Quappen dann heranwachsen. Die Waldinseln wachsen aber meist verstreut auf den Bergkuppen, die Laichgewässer liegen dagegen außerhalb des geschlossenen Baumbestandes im Tal – abgetrennt durch breite Streifen offenen Geländes, die die Tiere nicht durchqueren können.
Nach Forschungen von Carlos Becker von der Universität Campinas spielt diese räumliche Trennung momentan die größte Rolle beim Rückgang der Frösche und Kröten der Region. Ohne ausreichende Korridore zwischen beiden Lebensraumkomponenten schrumpfen ihre Bestände, da es zu Inzucht und lokalem Aussterben kommt.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben