Korallenbleiche: Beliebte Aquarium-Korallen im Hitzestress
Homophyllia australis kann Hitze nicht ab
Einfach zu sammeln, gut zu transportieren und vor allem schön bunt sollen Korallen für das Aquarium sein. Immer mehr stammen aus Aquakulturen, aber die meisten holen Fischer weiterhin aus der Natur. Es ist ein lukratives Geschäft. Doch auch die für Aquarien begehrten Exemplare haben mit der Ozeanerwärmung zu kämpfen. Darauf deutet eine Studie im Magazin »Coral Reefs« hin.
Korallen sind lebende Organismen. Sie gehören zu den Nesseltieren und fühlen sich in einer Wohngemeinschaft mit Einzellern – den Zooxanthellen – auf einer Kalkschicht, die von Jahr zu Jahr wächst, am wohlsten. Doch wenn das Wasser zu warm wird, trennen die Tiere sich von ihren Mitbewohnern. In der Folge bleicht der Korallenstock aus.
In der Natur kommt es seit den 1980er Jahren immer häufiger zu weit reichenden Korallenbleichen. Es ist ein zunehmend bekanntes und wiederkehrendes Phänomen, auch in weiten Teilen des australischen Great Barrier Reef. Allerdings reagieren Arten unterschiedlich auf erhöhte Temperaturen, einige erholen sich zudem besser als andere.
Das Ziel der Studie war es, die Temperatur- und Bleichempfindlichkeit von sechs häufig geernteten Aquarium-Korallen zu bewerten. Dafür setzte das Forscherteam Homophyllia australis, Micromussa lordhowensis, Catalaphyllia jardinei, Trachyphyllia geoffroyi, Duncanopsammia axifuga und Euphyllia glabrescens in Aquarien über mehrere Tage steigenden Temperaturen aus. Das Ergebnis: Sie können nur schlecht mit dem Hitzestress umgehen, zwei der auffälligsten Arten waren besonders anfällig, verloren erst ihre Farbe und starben schließlich bei den Temperaturen, die man beim Bleichen erwarten würde.
Die Großpolypige Steinkoralle (Homophyllia australis) etwa. Sie lebt direkt vor der Küste der australische Stadt Mackay im Bundesstaat Queensland. Angesichts der weltweit steigenden Nachfrage nach australischen Korallen für Aquarien brachte ein einziges Exemplar von Homophyllia australis im Jahr 2017 in Japan mehr als umgerechnet rund 4900 Euro ein.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.