Entdeckung: Wespe aus der Kreidezeit, goldgelb konserviert
Eine neue Wespengattung in Bernstein
Als wäre sie eben noch geflogen, so erscheint die Wespe, die sich in einem Stück 100 Millionen Jahre altem Bernstein aus Myanmar erhalten hat. Wie der Insektenforscher Volker Lohrmann vom Übersee-Museum in Bremen berichtet, handle es sich um eine bislang unbekannte Wespenart, die inzwischen ausgestorben ist. Lohrmann und seine Kollegen, die ihren Fund im Fachblatt »Fossil Record« veröffentlichten, tauften sie auf den Namen Cretolixon alatum. Überdies gehöre das Tier einer bisher unbekannten Gattung an, die der Entomologe als Missing Link einstuft.
So würde das kreidezeitliche Exemplar Merkmale von Wespen aufweisen, welche die beiden heute noch existierenden Unterfamilien kennzeichnen, wie es in einer Pressemitteilung des Bremer Übersee-Museums heißt. Cretolixon alatum sei während der Kreidezeit in tropischen bis subtropischen Klimazonen verbreitet gewesen. Zusammen mit seinem Team internationaler Insektenforscher hat Lohrmann weitere Exemplare derselben Wespenart identifiziert. Insgesamt lägen vier Stück vor, von denen zwei Männchen und zwei Weibchen seien. Im Bild oben ist ein Weibchen zu sehen.
Volker Lohrmann vergibt nicht nur Artnamen, sondern sein eigener Name bezeichnet auch eine. Ende 2019 hatten zwei Forscher der University of California in Davis eine neu entdeckte Wespenart nach dem Insektenforscher benannt: Eorhopalosoma lohrmanni heißt der ausgestorbene Hautflügler, der ebenfalls in Bernstein konserviert rund 100 Millionen Jahre überdauerte.
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