Gequirlte Kappe: Das Eis vom Mars
Polkappe des Mars
Oberflächlich betrachtet gleicht die Aufnahme der Eiskappe am Mars-Nordpol dem Satellitenbild eines Hurrikans auf der Erde – nur dass das "Auge" eine rein weiße Fläche darstellt. Ganz abwegig ist der Vergleich nicht, denn die "Wirbel" könnten durchaus von extremen Winden geschaffen worden sein. Durch die großen Temperaturunterschiede zwischen polaren und gemäßigten Breiten entwickeln sich auf dem Mars Stürme mit Geschwindigkeiten von bis zu 400 Kilometern pro Stunde. Der permanente Eisschild am Nordpol des Roten Planeten hat einen Durchmesser von etwa 1100 Kilometern; die Eisschichten sind bis zu zwei Kilometer dick und bestehen aus einem Gemisch aus Wasser- und Kohlendioxideis. Während des Marswinters auf der Nordhalbkugel fallen die Temperaturen auf bis zu minus 125 Grad Celsius. Dadurch breitet sich die Eisdecke aus, weil ein Teil des Kohlendioxids aus der Marsatmosphäre zu Eis aus- und auf den Boden fällt. Im Frühling schmilzt es aber rasch wieder. Die dunklen Furchen, die sich spiralförmig gegen den Uhrzeigersinn vom Polzentrum nach außen erstrecken, könnten laut Radardaten durch Windtransport von Staub geschaffen worden sein, der hier abgelagert wurde. Das Bild entstand aus 32 Einzelaufnahmen einer Kamera der ESA-Mission "Mars Express", die gegenwärtig unseren Nachbarn untersucht.
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