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Biodiversität: Mistkäfer enthüllen falsche Aufforstung

Mit Hilfe von über 3700 Mistkäfern zeigen Forschende, dass nicht heimische Baumplantagen sogar Insekten tief in benachbarten Wäldern betreffen.
Ein blau schillernder Mistkäfer mit großem Horn läuft über einen laubbedeckten Waldboden.

Der gehörnte Mistkäfer Coprophanaeus lancifer

Bis zu 800 Meter weit in den benachbarten Wald hinein beeinflussen Eukalyptusplantagen die Artenvielfalt von Mistkäfern im Amazonasgebiet. Je geringer der Abstand zur Plantage war, desto stärker schrumpfte auch die Artenvielfalt der Käfer, berichtet die Arbeitsgruppe in »Forest Ecology and Management«. Für die Studie sammelte ein Forscherteam von der University of Bristol und der Universidade Federal do Oeste do Pará im Amazonasgebiet insgesamt 3700 Mistkäfer aus 49 Spezies. Darunter waren auch die blau schimmernden, gehörnten Mistkäfer der Art Coprophanaeus Lancifer.

In den Tropen und zunehmend im Amazonasgebiet werden große Plantagen mit nicht heimischen Bäumen wie Eukalyptus gepflanzt. Das hat Folgen für die Insekten im Waldgebiet. Die Mistkäfer dienen wegen ihrer wichtigen Rolle im Ökosystem als Indikator für Veränderungen durch solche Eingriffe. Dabei zeigte sich, dass die Auswirkungen der benachbarten Plantage je nach Käferart unterschiedlich stark sind. Neben Verlierern gibt es auch einige Gewinner: Die Gesamtbiomasse der Käfer nahm in der Nähe der Plantage sogar zu. Das könne an bestimmten Käferarten liegen, die Ressourcen an Habitatgrenzen besser nutzen können, schreiben die Fachleute in der Veröffentlichung.

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