Minerale: Das Geheimnis der blauen Diamanten
Blauer Diamant
Zu den berühmtesten Schmucksteinen der Welt gehört der Hope-Diamant, der auch wegen seiner blauen Färbung so begehrt ist. Verursacht wird diese durch geringe »Verunreinigungen« mit Bor – was derartige Diamanten wiederum zum spannenden Forschungsobjekt für Geowissenschaftler wie Evan Smith vom Gemological Institute of America in New York und sein Team macht. In »Nature« beschreiben sie, wo diese Diamanten entstehen und was das über die Plattentektonik der Erde aussagt. Die blauen Diamanten weisen demnach eine einzigartige, bislang nicht beachtete Mineralzusammensetzung auf, die auf einen sehr tiefen Entstehungsort hindeutet. Sie stammen wahrscheinlich aus ozeanischer Kruste, die bis zum Unteren Mantel hinab transportiert wurde, wo das Gestein unter hohem Druck umgewandelt wurde. Dabei entstehen auch die Diamanten in einem mit Bor versetzten Fluid. Sie entwickeln sich in Tiefen von 410 bis 660 Kilometern und gehören damit zu den Diamanten mit den tiefsten Entstehungsorten, die bislang bekannt sind. Die meisten anderen bilden sich dagegen in einer Tiefe von nur 150 bis 200 Kilometern im Oberen Mantel. Das Bor wiederum stammt wahrscheinlich aus Serpentinit – einem Gestein, das auch reichlich Wasser tragen kann. Womöglich zeigt der Fund sogar, auf welche Weise Wasser im Erdinneren recycelt werden kann.
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