Dodo: Das traurige Schicksal einer Ikone
Oxford-Dodo
Der Oxford-Dodo inspirierte wohl Lewis Carroll, der den eigentümlichen Vogel in seiner weltberühmten Geschichte von »Alice im Wunderland« aufnahm. Dabei ist von dem Exemplar nur der Kopf und ein Fuß erhalten, an denen jedoch noch Gewebereste mit analysierbarer DNA anhaften – weltweit einzigartig für diesen ausgestorbenen Taubenvogel aus Mauritius. Ansonsten sind in Museen nur Knochen vorhanden. Lange dachte man, dass der Oxford-Dodo im 17. Jahrhundert als Haustier in London gehalten wurde. Doch das hat sich als falsch erwiesen. Untersuchungen durch Paul Smith vom Oxford Museum of Natural History und Mark Williams von der University of Warwick belegen, dass der Vogel geschossen wurde. CT-Aufnahmen des Schädels zeigen versprenkelte Schrotreste im Knochen, der sehr dick ist – die Munition konnte nicht ins Gehirn eindringen. Das Tier wurde also tatsächlich wie Fasane oder Wachteln gejagt. In ihrer ursprünglichen Heimat mussten die Dodos keine Menschen oder andere Säugetiere als Fressfeinde fürchten. Deshalb hatten sie kein Flucht- oder Abwehrverhalten erlernt, so dass Matrosen sie als leichte Beute erhaschen konnten, wenn sie auf der Insel eine Zwischenstation einlegten. Eingeschleppte Plagen wie Ratten erledigten den Rest: Innerhalb weniger Jahrzehnte waren die Tauben ausgerottet.
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