Der blaue Hai
Der blaue Hai
Melatonin, Prolaktin und alpha-MSH – mit diesen drei Hormonen regelt Etmopterus spinax, der Schwarze Dornhai, das Leuchten an seinem Körper. Damit beschreitet er völlig andere Wege als praktisch alle bisher bekannten lumineszierenden Tierarten. Diese schalten das Licht über Nervenzellsignale an und aus.
Wie die Forscher Jérôme Mallefet und Julien Claes von der Katholischen Universität im belgischen Louvain jetzt feststellten, bewirkt eine Ausschüttung von Melatonin, das beim Menschen unter anderem an der Synchronisation des Tag-Nacht-Rhythmus beteiligt ist, ein lang anhaltendes, schwaches Leuchten. Es könnte die eingebaute Bioleuchte anschalten, sobald der Hai in tieferes Wasser kommt. Dann hilft ihm das blaue Licht, mit der helleren Wasseroberfläche zu verschmelzen, wenn er von unten betrachtet wird.
Auf das Hormon Prolaktin reagieren die "Photophoren", die lichtproduzierenden Körperzellen, vergleichsweise schnell, weshalb die Forscher vermuten, dass dieser Regelkreis zur Kommunikation mit Artgenossen dienen könnte. Das dritte Hormon im Bunde schaltet die Lichter wieder aus.
Der Schwarze Dornhai ist im nordöstlichen Atlantik um Island weit verbreitet, kommt aber auch entlang der afrikanischen Küste vor. Ausgewachsen erreicht er eine Länge von selten mehr als 45 Zentimetern. (jd)
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