Amphibien: Der leuchtende Frosch
Fluoreszierender Baumfrosch
Der Baumfrosch (Hypsiboas punctatus) ist in den südamerikanischen Tropen weit verbreitet und kommt selbst in Städten vor. Unter normalen Lichtbedingungen wirkt er auch recht gewöhnlich mit seiner grünen Haut, die von kleinen roten Punkten übersät ist – ein Frosch wie viele andere seiner Laubfroschfamilie. Doch unter UV-Licht ändert sich dies dramatisch. Denn dann beginnt er hell grün und blau zu fluoreszieren, wie Julían Faivovich und Carlos Taboada von der Universidad de Buenos Aires mit ihrem Team herausgefunden haben. Der kleine Lurch ist die erste bekannte Amphibie mit dieser Eigenschaft: Seine Haut absorbiert also Licht kurzer Wellenlänge und strahlt es längerwellig wieder ab. Das kommt unter Landtieren relativ selten vor und wurde bislang laut den Wissenschaftlern nur bei Papageien und Skorpionen nachgewiesen. Dagegen taucht Fluoreszenz bei Meerestieren regelmäßig auf. Sogar Meeresschildkröten leuchten, wie 2015 entdeckt wurde. Im Gegensatz zur Biolumineszenz erzeugen die Tiere das Licht jedoch nicht selbst, weshalb Fluoreszenz nicht in völliger Dunkelheit stattfindet. Um das Licht umzuwandeln und wieder zu emittieren, setzt Hypsiboas punctatus auf im Tierreich bisher einzigartige fluoreszierende Moleküle namens Hyloin-L1, Hyloin-L2 und Hyloin-G1, die in seiner Haut, dem Lymphgewebe und Drüsensekreten vorkommen. Damit sei der Frosch überraschend leuchtstark, so die Forscher: Er gibt etwa 18 Prozent des Lichts eines hell leuchtenden Vollmonds ab und lockt damit womöglich Partner an.
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