Der Seglerurahn
Eocypselus rowei
Die Ordnung der Segler (Apodiformes) umfasst so verschiedene Vogelfamilien wie die Kolibris (Trochilidae) und die Segler (Apodidae), zu denen der Mauersegler zählt. Ihre Vertreter sind hoch spezialisierte Flugkünstler: Die Flügel der Segler sind im Vergleich zur Körperlänge lang gestreckt und ermöglichen ihnen, höchst energieeffizient und schnell in der Luft zu gleiten. Kolibris besitzen dagegen vergleichsweise kurze Flügel, und dank ihrer besonderen Schlagtechnik können sie in der Luft stehen.
Wie sieht der letzte gemeinsame Vorfahre von solchen Spezialisten aus? Eocypselus rowei, von dem nicht nur das Skelett, sondern auch Federn erhalten sind, bringt es ans Tageslicht: Die Flügel des 52 Millionen Jahre alten und gerade einmal zwölf Zentimeter kleinen Fossils aus der Green-River-Formation in Wyoming zeigen ein Mittelding seiner späteren Nachfahren. So ist die Handschwinge etwas länger als die Summe der Handknochen – bei Parargonis messelensis, einer ähnlich großen Kolibriart aus der Grube Messel hingegen ist sie deutlich kürzer, bei dem fossilen Segler Scaniadypselus szarskii erheblich länger. Die besonderen Anpassungen der Kolibris und Segler erfolgten also erst später in der Evolution.
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