Amazonien: Der unbekannte Großbrand
Brennender Regenwald
El Niño hatte große Teile der Erde 2015 und 2016 im Griff – und sorgte auch für eine ausgeprägte Dürre im sonst feuchten Regenwald am Amazonas. Die Trockenheit bot eine gute Grundlage, um den Wald anzuzünden, damit Platz frei wurde für Viehweiden und Sojafelder. Manche der Feuer gerieten allerdings außer Kontrolle und loderten über Wochen und Monate: Allein in einem intensiv von Forschern beobachteten Gebiet von insgesamt 6,5 Millionen Hektar züngelten Flammen auf einer Fläche von einer Million Hektar. Dabei wurden 30 Millionen Tonnen Kohlendioxid freigesetzt, so Jos Barlow von der Lancaster University und sein Team in den »Philosophical Transactions of the Royal Society B«: viermal mehr CO2, als sie zuvor angenommen hatten. Allein durch diese Brände entstanden sechs Prozent der gesamten brasilianischen Emissionen eines Jahres, obwohl die betroffene Fläche nur einen kleinen Teil des Landes ausmachte. International fand das Feuer dabei deutlich weniger Beachtung als der Mendocino-Brand in Kalifornien – obwohl dieser deutlich kleiner war.
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