Dicker Zuwachs
Gelbbauchmurmeltier
Der Name ist Programm: Für sieben bis acht Monate im Jahr ist bei Gelbbauchmurmeltieren (Marmota flaviventris) Winterschlaf angesagt. Nach dem Aufwachen bleibt ihnen daher nicht viel Zeit, um sich kräftig Speck für den nächsten Winter anzufuttern und gleichzeitig auch noch für Nachwuchs zu sorgen.
Aber es gibt ja den Klimawandel. Der sorgt in den Rocky Mountains, der Heimat dieser Langschläfer, für nun entspannteres Murmeltierleben: Die Tiere wachen früher auf und bringen auch ihre Jungen zeitiger zur Welt. So haben sie richtig Muße dafür, sich dem großen Fressen hinzugeben. Und damit im August im Schnitt gut 400 Gramm mehr auf den Rippen zu versammeln als noch vor dreißig Jahren.
Wie Arpat Ozgul vom Imperial College London und Kollegen in ihrer 33 Jahre währenden Langzeitstudie zudem feststellten, verändert sich dadurch auch die Populationsentwicklung. Denn dickere Murmeltiere kommen sicherer über den Winter, schließlich verlieren die Tiere im Winterschlaf etwa 40 Prozent ihres Gewichts. Dass mehr Murmler überleben, zeigt sich seit 2001 deutlich: Bis dahin hatte die Gemeinschaft rechnerisch und stabil um ein halbes Murmeltier pro Jahr zugelegt – inzwischen sind es 14,2. (af)
Ozgul, A. et al.: Coupled dynamics of body mass and population growth in response to environmental change. In: Nature 466, S. 482-485, 2010.
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