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Die mit dem Röntgenblick
Die mit dem Röntgenblick
![Chandra Chandra](https://static.spektrum.de/fm/912/f2000x857/chandra.443196.jpg)
© NASA (Ausschnitt)
© NASA/CXC/SAO/P.Slane, et al. (Ausschnitt)
Geisterhand | Eine dichtes Objekt mit einem Durchmesser von nur rund 20 Kilometern erzeugt diese geisterhaften Nebel, der sich über einen Bereich von 150 Lichtjahren erstreckt: Der junge Pulsar PSR B1509-58. Er ist etwa 17 000 Lichtjahre von uns entfernt, dreht sich siebenmal pro Sekunde um sich selbst und trägt ein Magnetfeld mit sich, das vermutlich 15 Billionen Mal stärker als das der Erde ist.
Die Kombination aus schneller Rotation und extrem starkem Magnetfeld macht den Pulsar zu einem gigantischen elektromagnetischen Generator in der Milchstraße. Und so schleudert er Elektronen und Ionen mit enorm hohen Geschwindigkeiten ins All. Auf ihrer Reise strahlen die Elektronen einen Teil ihrer Energie ab und formen den vom Weltraumteleskop Chandra beobachteten Nebel. Der Teilchenwind trifft auch auf die benachbarte Gaswolke RCW 89, die daraufhin ebenfalls hell im Röntgenlicht leuchtet (orange und rot).
Die Röntgenstrahlen mit der niedrigsten Energie sind rot dargestellt, die mit etwas mehr grün und die energiereichsten blau.
Die Kombination aus schneller Rotation und extrem starkem Magnetfeld macht den Pulsar zu einem gigantischen elektromagnetischen Generator in der Milchstraße. Und so schleudert er Elektronen und Ionen mit enorm hohen Geschwindigkeiten ins All. Auf ihrer Reise strahlen die Elektronen einen Teil ihrer Energie ab und formen den vom Weltraumteleskop Chandra beobachteten Nebel. Der Teilchenwind trifft auch auf die benachbarte Gaswolke RCW 89, die daraufhin ebenfalls hell im Röntgenlicht leuchtet (orange und rot).
Die Röntgenstrahlen mit der niedrigsten Energie sind rot dargestellt, die mit etwas mehr grün und die energiereichsten blau.
© Nasa/CXC/NCSU/K.J.Borkowski et al. (Ausschnitt)
Bunter Sternstaub | Auf diesem Bild glühen die Trümmer einer gewaltigen Sternexplosion in der Großen Magellanschen Wolke - einer kleinen Galaxie etwa 160 000 Lichtjahre von uns entfernt. Der Supernova-Überrest N132D ist reich an Sauerstoff, was relativ selten zu beobachten ist bei derartigen Objekten.
Die Farben geben die Energie der Röntgenstrahlung an: besitzt sie wenig, erscheint sie rot, energiereichere Strahlen sind grün und sehr energiereiche blau dargestellt. Beträchtliche Mengen an Sauerstoff entdeckten Astronomen vor allem in den grünen Regionen in der Mitte des Bildes. Ein Großteil des Sauerstoffs, den wir hier auf der Erde einatmen, stammt aus ähnlichen Explosionen wie dieser.
Die Farben geben die Energie der Röntgenstrahlung an: besitzt sie wenig, erscheint sie rot, energiereichere Strahlen sind grün und sehr energiereiche blau dargestellt. Beträchtliche Mengen an Sauerstoff entdeckten Astronomen vor allem in den grünen Regionen in der Mitte des Bildes. Ein Großteil des Sauerstoffs, den wir hier auf der Erde einatmen, stammt aus ähnlichen Explosionen wie dieser.
© NASA, CXC / M. Gonzalez / F. Gavriil / P. Slane (Ausschnitt)
Supernova-Überrest Kes 75 | Leuchtendes Relikt einer Sternexplosion: Bei dieser Aufnahme war der Röntgensatellit Chandra auf eine Region im Sternbild Adler gerichtet. Hier wurde einst eine massereiche Sonne zur Supernova und hinterließ einen schnell rotierenden Neutronenstern, den Pulsar PSR J1846-0258 (im bläulichen Nebel in der Bildmitte).
© X-ray: NASA/CXC/CfA/D.Evans et al.; Optical/UV: NASA/STScI; Radio: NSF/VLA/CfA/D.Evans et al., STFC/JBO/MERLIN (Ausschnitt)
In der Schusslinie | Das System 3C321 ist auf diesem Bild aus Beobachtungen in verschiedenen Wellenlängenbereichen zusammengesetzt. Die größere Galaxie ist links unten zu sehen. Der aus ihr entweichende Jet (blau) trifft die rechts darüber liegende Nachbargalaxie. Durch den Aufprall wird der Materiestrahl abgelenkt und gestreut.
Die Röntgenaufnahmen von Chandra sind violett eingefärbt, Hubble liefert optische und ultraviolette Bilder (rot und orange) und das VLA und MERLIN steuerten Radioaufnahmen bei (blau).
Die Röntgenaufnahmen von Chandra sind violett eingefärbt, Hubble liefert optische und ultraviolette Bilder (rot und orange) und das VLA und MERLIN steuerten Radioaufnahmen bei (blau).
© NASA/CXC/Penn State/Sangwook Park (Ausschnitt)
Spektakuläre Sternenexplosion im Sternbild Zentaur | Der Röntgensatellit Chandra der US-Weltraumbehörde NASA lieferte diese eindrucksvolle Falschfarbenansicht des Supernova-Überrests G292.0 + 1.8 im Sternbild Zentaur. Er befindet sich rund 20000 Lichtjahre von uns entfernt. Die verschieden Farben geben Aufschluss über die Zusammensetzung des Nebels: Silizium und Schwefel leuchten blau, Magnesium grün und Sauerstoff orange.
© NASA/CXC/MSU/Ming Sun/SOAR (Ausschnitt)
"Waisen-Sterne" in einem galaktischen Schweif | Diese Falschfarbenaufnahme des Röntgensatelliten Chandra und des erdgebundenen optischen Teleskops SOAR zeigten den mehr als 200000 Lichtjahre langen Schweif der Galaxie ESO 137-001 im Sternbild Südliches Dreieck. Die Galaxie ist rund 220 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und befindet sich im riesigen Galaxienhaufen Abell 3627. Im Gasschweif haben sich einige Millionen neuer Sterne weitab von der Muttergalaxie gebildet.
© Röntgen: NASA / CXC / Caltech, Shrinivas R. Kulkarni et al.; optisch: NASA / STScI / UIUC / Y.H. Chu & Rosa M. Williams et al.; Infrarot: NASA, JPL / Caltech / Robert Gehrz et al. (Ausschnitt)
Sternentrümmer in der Großen Magellanschen Wolke | Die Große Magellansche Wolke befindet sich in nächster Nachbarschaft zur Milchstraße und ist auch ohne Fernrohr am Himmel auszumachen. In ihr liegt dieser Überrest einer Supernova, den gleich drei Weltraumteleskope festhielten. Spitzer fotografierte die rot eingefärbten Bereiche, die Gas in den äußeren Bereichen der Sterntrümmer zeigen. Vom Röntgenteleskop Chandra stammen die blauen Regionen, die Millionen Grad Celsius heißes Gas im Zentrum ablichten. Hubble lieferte den optischen Teil des Bildes (gelb und weiß). Im Gegensatz zu anderen Supernovaüberresten, die nahezu kreisförmig sind, ist N49 ziemlich asymmetrisch. Forscher vermuten, dass er im Südosten mit einer dichten Molekülwolke kollidiert.
© Röntgen: NASA / CXC / GSFC, Michael F. Corcoran et al.; Optisch: NASA / STScI (Ausschnitt)
Eta Carinae | Auf diesem aus Hubble- und Chandra-Aufnahmen zusammengesetzten Bild präsentiert sich der Stern Eta Carinae, der nur 7500 Lichtjahre entfernt ist. Er soll den Brennstoff in seinem Inneren in einer unglaublich hohen Rate verzehren, was ihn umso schneller zu seinem explosiven Ende als Supernova bringt. Jeder Zeit könnte es so weit sein.
Hier zeigen sich noch die Überreste einer gewaltigen Explosion, die 1840 stattgefunden haben soll und in der Eta Carinae mehr als zehn Sonnenmassen ausstieß. Blaue Bereiche stellen das von den Gas- und Staubwolken emittierte sichtbare Licht dar. Die Röntgenemission ist in orange und gelb wiedergegeben und zeigt Materie, die aus dem Stern in die umliegenden Gas- und Staubwolken kracht und es so auf Millionen von Grad erhitzt.
Hier zeigen sich noch die Überreste einer gewaltigen Explosion, die 1840 stattgefunden haben soll und in der Eta Carinae mehr als zehn Sonnenmassen ausstieß. Blaue Bereiche stellen das von den Gas- und Staubwolken emittierte sichtbare Licht dar. Die Röntgenemission ist in orange und gelb wiedergegeben und zeigt Materie, die aus dem Stern in die umliegenden Gas- und Staubwolken kracht und es so auf Millionen von Grad erhitzt.
© NASA/CXC/UCSB/C. Martin et al. (Ausschnitt)
NGC 1569 | Die Zwerggalaxie NGC 1569 im Visier des Chandra X-ray Observatory. Entlang des Äquators der Galaxie sind große heiße Blasen zu sehen, mit denen große Mengen schwerer Elemente ins Universum gelangen.
© NASA/CXC/Univ. of Maryland/A.S. Wilson et al. (Ausschnitt)
Ungewöhnliche Spiralarme | Fast 24 Millionen Lichtjahre liegt die Galaxie M106 entfernt, über deren geisterhafte Gasarme Astronomen schon seit vierzig Jahren rätseln. Im infraroten Licht (rosa) zeigen sich nämlich andere Spiralarme als etwa im Röntgenbereich, den Chandra auf dieser Aufnahme festhielt (blau).
Aus Beobachtungen in verschiedenen Wellenlängenbereichen schließen die Forscher, dass Materiestrahlen aus einem Schwarzen Loch im Zentrum von M106 auf ihrem Weg ins All das umliegende Gas erwärmen. Die so auf mehrere Millionen Grad Celsius aufgeheizte Materie in der Galaxienscheibe sendet daraufhin Röntgenstrahlen aus, die auf dem Bild als zusätzliche Spiralarme erscheinen. Das Gas der beiden sichtbaren Hauptarme wird durch die Strahlung junger Sterne zum Leuchten angeregt.
Aus Beobachtungen in verschiedenen Wellenlängenbereichen schließen die Forscher, dass Materiestrahlen aus einem Schwarzen Loch im Zentrum von M106 auf ihrem Weg ins All das umliegende Gas erwärmen. Die so auf mehrere Millionen Grad Celsius aufgeheizte Materie in der Galaxienscheibe sendet daraufhin Röntgenstrahlen aus, die auf dem Bild als zusätzliche Spiralarme erscheinen. Das Gas der beiden sichtbaren Hauptarme wird durch die Strahlung junger Sterne zum Leuchten angeregt.
Das Röntgenobservatorium Chandra führt Astronomen auf die Fährte enormer Energiequellen – zu Orten im Universum, an denen es viele Millionen Grad heiß ist. Supernova-Überreste, Neutronensterne und andere kosmische Exoten liegen damit genau in seinem Blickfeld.
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