StartseiteAktuelle Seite: Die Science-Top-Ten des Jahres 2005Die Science-Top-Ten des Jahres 2005 © Yerkes National Primate Research Center (Ausschnitt) Schimpanse Clift | Evolution ist für die Science-Redaktion das Stichwort des Jahres 2005. Und zwar mit allem, was dazu gehört: Von der Entzifferung des Schimpansengenoms über beobachtete Mechanismen der Artentstehung und Selektionsfolgen bis hin zum rekonstruierten Erreger der Spanischen Grippe von 1918. Anlass für die Wahl waren die immense Bedeutung der Ergebnisse für Gesellschaft und Wissenschaft gleichermaßen - und das insbesondere in den USA vor dem Hintergrund der erstarkenden Bewegung, Darwin und seine Lehre aus Schulen und Universitäten zu verbannen. © ESA / NASA, JPL / University of Arizona (Ausschnitt) Huygens' Panoramablick | Fernreisen im All hatten Hochsaison im Jahr 2005: Mond, Merkur, Venus, Mars, Saturn, ein Komet und ein Asteroid bekamen Besuch oder werden demnächst welchen erhalten. Auf dem Roten Planeten wühlen sich tapfer zwei kleine Rover durch die Einöde und liefern zusammen mit den umkreisenden Sonden Unmengen von Daten. Ein kleiner Lander wagte den ungewissen Abstieg zum Saturnmond Titan. Seine Bilder offenbarten eine seltsam fremde und doch auch vertraute Welt. Selbst zu Pluto ist nun eine Sonde unterwegs, der letzte Planet - so er einer ist -, der bislang unbehelligt blieb. Und Voyager 1 meldete: "Ich bin jetzt wirklich draußen aus dem Sonnensystem." © Kirsten Bomblies (Ausschnitt) Blühende Ackerschmalwand | Mögen sich viele nur schlicht daran freuen, wenn es jedes Jahr zur Frühlingszeit wieder sprießt und blüht, für an Pflanzen interessierte Molekularbiologen bot das Jahr ganz neue Einblicke: Sie enthülllten endlich die Identität des geheimnisumwitterten Florigen, das die saisonale Blütenentwicklung auslöst. Weitere Gene und ihre Produkte offenbarten ihre Funktion und brachten mit manches Rätsels Lösung auch neue Fragen. © Edo Berger, Carnegie Observatories (Ausschnitt) GBR 050724 | Was steckt hinter den heftigsten Explosionen im Weltall? Wer verursacht die kurzen, aber extrem energiereichen Gammablitze? Ein Zusammenstoß der besonderen Art, konnten Forscher nun aus jüngsten Beobachtungen schließen: die Kollision eines Neutronensterns mit einem zweiten oder einem Schwarzen Loch. © D.F. Bliss/Medical Arts Branch, National Institutes of Health (Ausschnitt) Nervenzelle | Schon lange sind einige Gene bekannt, die mit verschiedenen Hirnerkrankungen in Verbindung stehen - wie genau allerdings, blieb bislang unklar. Im Jahr 2005 aber gelang es nun, so manche direkte Verbindung zu knüpfen, beispielsweise bei Schizophrenie, dem Tourette-Syndrom und Legasthenie. Immer wieder zeigte sich, dass die bewussten Gene die Krankheiten nicht direkt auslösen, sondern die Hirnentwicklung des Fötus beeinflussen. Die falsche Verdrahtung schon im Mutterleib ist es, die dann später zu Problemen führt. © Maud Boyet (Ausschnitt) Neues Kapitel in der Erdentstehung | Manchmal führen neue, genauere Messmethoden dazu, dass alte Lehrmeinungen fallen. So geschehen im Fall der Erdentwicklung: Wie Forscher dieses Jahr feststellten, trennte sich der Erdmantel viel früher und schneller in chemisch differente Schichten als bislang vermutet. Die Wissenschaftler konnten einen kleinen, aber feinen Unterschied in den Isotopengehalten von ursprünglichen Meteoriten und irdischen Gesteinsproben messen, der in den 1980er Jahren noch im Bereich des Messfehlers lag. © Roderick MacKinnon, HHMI (Ausschnitt) Untereinheit des Kv1.2-Kalium-Ionenkanals | Dieses Jahr gelang Forschern der bislang genauste Schnappschuss eines Ionenkanals, ohne den keine Muskel- oder Nervenzelle funktionieren würde. Schon im Jahr 2003 hatte Roderick MacKinnon ein erstes Strukturbild eines spannungsgesteuerten Kaliumkanals geliefert - und unter anderem dafür im selben Jahr den Nobelpreis für Chemie gefunden. Doch viele Kollegen waren nicht überzeugt. Mit dem neuen Porträt der Forscher um MacKinnon dürften ihnen nun allerdings die Gegenargumente schwer fallen. © National Snow and Ice Data Center (Ausschnitt) Meereis in der Arktis 1979 (oben) und 2005 | In Sachen Klima gab es wissenschaftlich gesehen nichts wirklich Neues - doch das bereits Bekannte wurde vielfach auf besser gesicherte Füße gestellt. Mit dem genaueren Blick in die Zukunft wird nun wohl auch einigen Verantwortlich in den USA etwas warm: Trotz der übergeordneten Blockadepolitik des Präsidenten verständigten sich inzwischen verschiedene Staaten auf Umweltmaßnahmen zur Eindämmung der globalen Erwärmung. © Nicolle Rager, National Science Foundation (Ausschnitt) Externe Signale beeinflussen Zellen gleichzeitig und vielfältig | Eine Zelle, ein Signal, eine Reaktion - das ist Systembiologen zu wenig. Sie nehmen mit ihren neuen Verfahren gleichzeitig ganze Netzwerke von Wirksubstanzen und ihren Folgen unter die Lupe. So gelang es dieses Jahr beispielsweise, ein Modell mit fast 8000 chemischen Signalen aufzustellen, die miteinander verwoben alle am programmierten Selbstmord der Zelle beteiligt sind. Andere Forscher ermittelten ähnliche verknüpfte Systeme bei Fettleibigkeit oder Immunzellen. © ITER (Ausschnitt) Der ITER-Standort in Cadarache | Die Verhandlungen waren hart, die Forschergemeinde fürchtete schon um das Projekt ingesamt, doch endlich fiel die Entscheidung: ITER, der Testreaktor für Kernfusion, kommt ins französische Caradache. Japan, der große Konkurrent, verzichtete schließlich zu Gunsten einer stärkeren Beteiligung an den Arbeiten und einer kräftigen EU-Finanzspritze für die eigene Fusionsforschung.
VögelDas Beobachten von Vögeln gehört zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen in der Natur. Die gefiederten Nachfahren der Dinosaurier faszinieren durch Form und Farbe.
LandwirtschaftIn der Landwirtschaft fokussieren sich die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts: Technisch, ökologisch und sozial
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