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Welteninseln: Die Sombrero-Galaxie im Infraroten

Mit dem James-Webb-Weltraumteleskop wurde die Galaxie Messier 104 im Infraroten beobachtet. In den Bildern treten feine Strukturen in der Staubscheibe der Welteninsel hervor.
Infrarotbild der Spiralgalaxie Messier 104 oben im Infraroten, darunter ein Bild des Weltraumteleskops Hubble im Visuellen.

Die Sombrero-Galaxie im Blick der Weltraumteleskope James Webb und Hubble

Wegen ihrer Ähnlichkeit mit einem riesigen mexikanischen Sonnenhut erhielt die Spiralgalaxie Messier 104 im Sternbild Jungfrau ihren Spitznamen Sombrero-Galaxie. Sie ist etwa 29 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und durch einen sehr symmetrischen Aufbau gekennzeichnet. Im Infraroten (Teilbild oben), aufgenommen mit dem James-Webb-Weltraumteleskop (JWST), zeigt sich bei den genutzten Wellenlängen die Strahlung von warmem Staub in der Äquatorebene der Welteninsel. Der Staub befindet sich vor allem nahe dem Außenrand der scheibenförmigen Spiralgalaxie und erinnert ein wenig an die Saturnringe ohne den Planeten. Zum Zentrum hin nimmt die Konzentration an Staub wieder zu. Ähnliche Bilder nahm vor rund 20 Jahren das Weltraumteleskop Spitzer auf, wegen des wesentlich kleineren Hauptspiegels erreichen die Spitzer-Aufnahmen aber nicht die Schärfe und Detailfülle der JWST-Bilder.

Im Visuellen, hier eine Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble (Teilbild unten), dominiert die Strahlung der Sterne, deren Anzahl zum Zentrum hin immer mehr zunimmt, so dass sie zusammen wie ein heller Nebel wirken. Im Zentrum von Messier 104 verbirgt sich ein extrem massereiches Schwarzes Loch mit einer Masse von neun Milliarden Sonnenmassen, das sich aber sehr ruhig verhält und offenbar derzeit im Hinblick auf Materienachschub auf Diät ist. Zum Vergleich: Das extrem massereiche Schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxis enthält nur etwa 4,1 Millionen Sonnenmassen. Innerhalb von Messier 104 wurden bislang etwa 2000 Kugelsternhaufen nachgewiesen, die jeweils mehrere hunderttausend Sterne auf engem Raum enthalten.

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