Artenvielfalt: Echsen auf Kreuzfahrt
Globalisierung in der Karibik
Je weiter eine Insel vom Festland entfernt liegt und je kleiner sie ist, desto weniger Arten beheimatet sie und desto weniger landen dort neu an – das ist eine der Grundlagen der Inselbiogeografie. In der heutigen Zeit der Globalisierung gilt dies jedoch immer weniger, zeigt eine Studie von Matthew Helmus von der Freien Universität Amsterdam an Anolisechsen in der Karibik: Diese Reptilien besiedeln mit zahlreichen Arten die tropische Inselwelt. In früheren Zeiten breiteten sie sich nur langsam und zufällig aus, etwa wenn sie auf einem Baumstamm über das Meer getrieben wurden. Heute hingegen reisen sie als blinde Passagiere rasch und zahlreich zu neuen Ufern. Kleine, aber oft angesteuerte Eilande erhalten dann unter Umständen mehr Neuankömmlinge als die große Insel Kuba, die wegen des US-Embargos lange Zeit nur selten Kreuzfahrtschiffe oder Frachter aus der Region sah. Die Regeln der Biogeografie wurden dadurch auf den Kopf gestellt. (Die Karte zeigt wichtige Schifffahrtrouten und Straßen in der Region)
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