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Ein Fossil zeigt Gesicht
Ein Fossil zeigt Gesicht
Mit der Entstehung des Kiefers änderte sich das Aussehen der Wirbeltiere grundlegend. Ein 415 Millionen Jahre altes Fischfossil zeigt den Übergang.
von Antje Findeklee
![Romundina Romundina](https://static.spektrum.de/fm/912/f2000x857/Romundina.jpg)
© Philippe Loubry, CNRS-MNHN (Ausschnitt)
© Philippe Loubry, CNRS-MNHN (Ausschnitt)
Romundina | Etwa 415 Millionen Jahre alt ist dieses in Kanada gefundene Fossil von Romundina. Es zählt zu den Panzerfischen (Placodermata), die am Ende des Devons vor etwa 360 Millionen Jahren ausstarben. Und es ist für Paläontologen von großem Interesse: Es stammt damit aus der Zeit, als sich bei den Wirbeltieren die Abstammungslinie der Kiefermäuler oder Kiefermünder (Gnathostomata) entwickelte, zu der beinahe alle heutigen Wirbeltiere zählen (zu den Ausnahmen zählen beispielsweise die Neunaugen). Forscher um Vincent Dupret und Per Ahlberg von der Universität Uppsala durchleuchteten daher den Schädel am Europäischen Synchrotron in Grenoble mit Röntgenstrahlen und rekonstruierten das Innere des gerade einmal zwei Zentimeter langen Schädels.
© Vincent Dupret, Uppsala University (Ausschnitt)
3-D-Rekonstruktion |
Die Röntgenbilder offenbarten, dass Romundina sowohl Merkmale von kieferlosen als auch kiefertragenden Wirbeltieren aufweist: So besaßen die Tiere beispielsweise bereits zwei Nasenlöcher (gelbe Halbkugeln; Kieferlose haben nur eine Nasenöffnung), doch liegen diese noch sehr weit oben, nahe der Augen, wie bei kieferlosen Wirbeltieren. Die Knochenplatten sind in dieser 3-D-Rekonstruktion in orange und grau dargestellt, Nervenbahnen und Schädelhöhle in gelb, Arterien in rot, Venen in dunkelblau. Der vordere Teil des Schädelknochens ist halbtransparent gezeichnet.
Nature 10.1038/nature12980, 2014
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