Ein neuer Ring
Phoebe-Ring im Infraroten
Nahe der Umlaufbahn des äußeren Saturnmondes Phoebe erstreckt sich ein wahrhaft gigantisches Gebilde: Es hat einen Außendurchmesser von rund 24 Millionen Kilometern, ist fünf Millionen Kilometer breit und besitzt eine vertikale Ausdehnung von 2,4 Millionen Kilometern. Allerdings ist dieser Staubring enorm dünn und seine Partikel erscheinen im sichtbaren Licht sehr dunkel. So bleibt er unseren Augen für gewöhnlich verborgen.
Erst nach langen Belichtungszeiten im Infraroten lässt er sich nachweisen – so wie nun vom Weltraumteleskop Spitzer. Wären unsere Augen auch in diesem Spektralbereich empfindlich, würde sich Saturn wie oben dargestellt am Himmel präsentieren: Der riesige Phoebe-Ring degradiert den majestätischen Planeten zu einem kleinen Fleck im Zentrum. Das Bild ist eine Computersimulation und stellt den Ring sehr viel heller als Saturn selbst dar.
Ein Forscherteam um Anne Verbiscer von der University of Virginia in Charlottesville vermutet, dass der Ring auf Mikrometeoriten-Einschläge auf Phoebe und weiteren kleineren Monden der Phoebe-Familie zurückgeht. Dabei würden millimetergroße und noch kleinere Staubpartikel herausgeschlagen, welche die schwachen Schwerefelder der Monde verlassen und sich in der Nähe der Bahnebene der Monde zu einem Staubring ansammeln. (ta)
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