Planetengeologie: Der Mars ganz bunt
Der Mars im Detail
Nach 16 Jahren und mit der Hilfe von vier Raumsonden ist es endlich so weit: Die bislang detailreichste Karte der Marsgeologie liegt vor. Sie gewährt einen Einblick in die bewegte Vergangenheit des Roten Planeten – und belegt, dass unser kosmischer Nachbar bis heute geologisch aktiv ist. Flüssiges Wasser hat zwar bislang noch kein Rover oder Satellit entdeckt, doch toben immer noch Stürme über den Mars oder schürfen flüssige Kohlendioxidströme neue Rinnen aus dem Untergrund. Insgesamt zeigt die Karte die Lage von etwa 50 verschiedenen Oberflächentypen, die je nach Alter, Höhenlage, Gesteinstypen und verschiedenen weiteren Merkmalen in unterschiedlichen Farben wiedergegeben werden (die gesamte Karte kann zusammen mit ihrer Legende hier heruntergeladen werden).
Doch nicht nur Neues zeigt die Karte, sondern auch sehr Altes: Großflächig ist die Marsoberfläche sogar älter als bislang angenommen. Ein rund drei Mal größeres Areal entfällt beispielsweise auf die früheste Zeit des Planeten, das frühe Noachium (dunkles Braun), das vor rund 4 bis 3,7 Milliarden Jahren stattfand und in dem zahlreiche Asteroiden auf den Mars einprasselten. Der Planet wurde dadurch stark umgeformt und wohl auch mit reichlich Wasser versorgt. Entscheidende Daten haben die vier Raumsonden Mars Global Surveyor, Mars Odyssey, Mars Express und Mars Reconnaissance Orbiter geliefert, die ihr Zielobjekt mit verschiedensten Sensoren abtasten und unter anderem Daten zu den Mineralen an der Oberfläche, dem Wasserdampfgehalt der Atmosphäre oder geologischen Strukturen unter der Erde sammeln.
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