Oodera leibnizi: Ein schillerndes Denkmal
Eine Wespe zum Geburtstag
"Anders als Denkmäler aus Bronze oder Marmor erneuern sich Arten fortlaufend, und noch in 1000 Jahren werden Individuen von Oodera leibnizi genauso glänzen wie heute", sagt Ralph S. Peters vom Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere in Bonn. Gemeinsam mit seiner Kollegin Jennifer Werner hat er nun eine neu gefundene Wespe zu Ehren des Philosophen und Mathematikers Gottfried Wilhelm Leibniz benannt. Damit soll der Name des vor 370 Jahren geborenen und vor 300 Jahren gestorbenen Gelehrten verewigt werden.
Das Exemplar wurde im British Museum of Natural History in London entdeckt, wo es als unbestimmtes Tier unter den alten Sammlungspräparaten lagerte. Die Forscher erkannten, dass sie es mit einem Vertreter einer bislang unbekannten Art der Gattung Oodera zu tun hatten. Die parasitisch lebende Erzwespe stammt aus Südostasien und ernährt sich vermutlich im Larvenstadium von Käferlarven. Sie wird sieben bis acht Millimeter groß und hat eine grün schillernde Farbe.
Mit der Benennung würdigt das Taxonomenteam vom Leibniz-Institut gleichzeitig das "große Engagement der Leibniz-Gemeinschaft für die Entwicklung ihrer Institute als international führende Forschungseinrichtungen in Leibniz' Namen". Aus Anlass des runden Geburtstags richten die Leibniz-Gemeinschaft und die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften am 2. Juli in Berlin einen Open-Air-Salon "Die Konferenz der Arten – Deutschlands Vielfalt auf der Spur" für die interessierte Öffentlichkeit aus.
Das "Universalgenie Leibniz" ist auch Thema einer vierteiligen Serie in "Spektrum der Wissenschaft", die mit der aktuell erschienenen Juli-Ausgabe beginnt.
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