Greifvögel: Ein Schnabel wie der Schädel
Rotkehlfälkchen und Andenkondor im Vergleich
Es liegen Welten zwischen dem Rotkehlfälkchen (Microhierax caerulescens) aus Myanmar und dem südamerikanischen Andenkondor (Vultur gryphus), und das nicht nur geografisch. Während der Andenkondor zu den größten flugfähigen Vögeln überhaupt zählt, ist sein asiatischer Verwandter einer der kleinsten Greifvögel der Erde. Trotz aller Unterschiede bleibt eines jedoch über alle Adler- und Falkenarten hinweg weitgehend gleich: die Form ihrer Schnäbel. Anders ist das beispielsweise bei Darwinfinken oder den Kleidervögeln aus Hawaii. Hier haben verschiedene Nahrungsquellen trotz aller Verwandtschaft die vielfältigsten Schnabelausprägungen hervorgebracht. Emily Rayfield von der University of Bristol und ihr Team legen eine evolutionäre Erklärung vor. Bei den Greifvögeln habe sich die Entwicklung des Hirnschädels und des Schnabels nicht entkoppelt; schrumpfte der eine, musste der andere sich mit verkleinern und umgekehrt. Deshalb hätten alle großen Adler und Geier praktisch alle einen sehr ähnlich gearteten großen Schnabel, ebenso wie die kleinen Fälkchen ihrerseits einen praktisch identischen – nur kleinen – Schnabel haben.
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