Ein seltener Fuß
Flachschwanzgecko in Madagaskar
Der Flachschwanzgecko (Uroplatus fimbriatus) ist eines der vielen endemischen Tiere, die nur in Madagaskar vorkommen. Die Regierung des Landes plant jetzt, die Fläche der geschützten Gebiete auf der Insel zu verdreifachen. Grund ist die Bedrohung der extrem hohen Artenvielfalt. Welche Regionen dieses seltenen Biodiversitäts-Hotspots zusätzlich geschützt werden sollten, haben Claire Kremen und ihre Kollegen untersucht.
Mehr als 2000 endemische Arten von Ameisen, Schmetterlingen, Fröschen, Geckos, Lemuren und Pflanzen analysierten die Forscher hierzu. Im Vergleich zu früheren Auswertungen unterteilten sie die Landschaft in viel kleinere Gebiete und beobachteten gleichzeitig eine höhere Anzahl an Spezies. Mit Hilfe dieser exakten geografischen Untersuchung konnten die Forscher eine Karte mit geeigneten Regionen erstellen, die das bereits existierende Schutzareal Madagaskars optimal ergänzen würde. Besonders große Beachtung schenkten sie denjenigen Tieren, die in den letzten fünfzig Jahren schwere Einbußen ihres Lebensraumes erleiden mussten. Dazu gehören zum Beispiel zwei Lemuren-Arten – der Coquerels-Sifaka (Propithecus coquereli) und der Van-der-Decken-Sifaka (Propithecus deckenii).
Um die übrig gebliebenen Regenwälder zu schützen, hatte Madagaskar bei der bisherigen Auswahl von Schutzgebieten eher die bewaldeten Regionen der Insel bevorzugt. Zu den aktuell ausgewählten Gebieten gehören jetzt erstmals vorrangig gering bewaldete Gebiete, wie die Hochebenen und die im Osten liegenden Küstenwälder, die nur wenige Waldabschnitte besitzen.
Übrigens: In "Mail aus Madagaskar" berichtet unser Autor Lennart Pyritz von seinen Forschungsreisen auf der faszinierenden Insel.
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