Vorher - nachher: Ein Vulkan sprengt seinen Gipfel
Sinabung vor und nach der Eruption vom 19.2.2018
Bei seiner Explosion am vergangenen Montag schleuderte der Sinabung, ein Vulkan auf der indonesischen Insel Sumatra, Gesteinstrümmer und Dampf bis zu fünf Kilometer hoch in die Atmosphäre. Pyroklastische Ströme rollten die Hänge des Vulkans hinab, und die feine Asche der Eruptionssäule landete sogar noch in der etwa 260 Kilometer entfernten Stadt Lhokseumawe. Das untere Bild zeigt die Auswirkungen auf den Berggipfel, fotografiert vom Center for Volcanology and Geological Hazard Mitigation des indonesischen Ministeriums für Energie und Rohstoffe.
Der im oberen Bild sichtbare lang gestreckte Gipfel des Berges bestand aus einem Lavadom, einer Staukuppe aus erstarrter zähflüssiger Lava, die durch den Schlot wie Zahnpasta aus der Tube nach draußen gedrückt wurde. Solche zähe Lava macht Vulkane wie den Sinabung allerdings auch äußerst explosiv – wie der Berg am Montag demonstrierte: Der komplette Gipfel wurde, so berichten Vulkanologen, durch die Explosion vernichtet.
An seiner Stelle befindet sich nun ein Krater, dessen Rand in beiden Bildern eingezeichnet ist. Mindestens 1,6 Millionen Kubikmeter Material sprengte der Vulkan von seiner Spitze weg; die Explosion war die heftigste Eruption des Sinabung seit etwa fünf Jahren. Im Vergleich zu anderen Vulkanen ist der Berg allerdings bisher geradezu zahm: Das ausgesprengte Material hätte nicht einmal gereicht, um die Cheops-Pyramide zu füllen. Gerade der Sundabogen hat da ganz andere Feuerberge zu bieten. Neben den Vulkanen Sumatras gehören zu diesem vulkanischen Inselbogen auch der Tambora und der Krakatau, an denen die beiden größten Vulkanausbrüche der Neuzeit stattfanden.
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