Antike Mode: Die ersten Hosenträger
Reiter in Eurasiens Steppen trugen vor 3200 Jahren Hosen
Lange Zeit trugen Menschen Röcke, Mäntel, gegebenenfalls Beinlinge – doch Hosen entwickelten sich offenbar erst später. Ein frühes Exemplar aus Nepal ist 2400 Jahre alt, jetzt stellen Forscher um Mayke Wagner vom Deutschen Institut für Archäologie (DAI) Ergebnisse von zwei 3200 Jahre alten Wollhosen aus Xinjiang vor. Demnach kam dieses Kleidungsstück in Mode, als die Menschen das Reiten intensivierten.
Die Wollhosen, die aus Gräbern bei Tarfun in Westchina stammen, bestehen aus drei Teilen: zwei Beinstücken und einem gestuften Zwickel in der Mitte dazwischen. Mit viel Weite im Schritt zusammengenäht, machte sie das Abspreizen der Beine leicht möglich – eine Voraussetzung für das Reiten, jedoch eher unbequem für lange Fußmärsche, wie ein Forscher nach Anprobe einer Nachbildung erklärte. In den Gräbern wurden zudem Zaumzeug und typische Waffen von Reiterkriegern gefunden – ein weiterer Beleg für die Annahme, dass die Hosenerfindung zeitlich mit dem Aufkommen von Kriegern hoch zu Ross in den eurasischen Steppen übereinstimmt.
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