Evolution: Leben im Tod
Das Siegerbild
Die Szene wirkt wie eine Aufnahme aus dem Sciencefiction-Klassiker »Alien«, doch stammt sie aus dem peruanischen Regenwald von Tambopata: Aus dem Körper einer toten Fliege wachsen die Fruchtkörper eines parasitären Pilzes. Roberto García-Roa von der Universität Valencia gewann damit den ersten Preis beim zweiten Fotowettbewerb von »BMC Ecology and Evolution«. Es ist ein Musterbeispiel für die evolutionären Wettbewerbe, die in der Natur stattfinden: Sporen so genannter Zombie-Pilze (etwa der Gattung Ophiocordyceps) infizieren Insekten oder andere Gliederfüßer und beeinträchtigen dabei auch deren Nervensystem. Das führt dazu, dass die Wirte im Prinzip wider Willen an einen für das Wachstum des Pilzes günstigeren Ort wandern, wo sie schließlich sterben. Der Pilz breitet sich dann weiter in seinem Opfer aus, bis er Fruchtkörper voller Sporen produziert, die dann ausgestoßen werden, um neue Tiere zu infizieren. Das Bilde weise eine Tiefe und Komposition auf, die Leben und Tod gleichzeitig vermittelt, eine Beziehung, die über Zeit, Raum und Arten hinweg reicht, schreibt die Jury in ihrer Laudatio auf den Sieger.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.