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Falsch gewickelt?

Falsch gewickelt?
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Eine Schlange visiert eine Schnecke an, schnellt nach vorne, ergreift ihr Opfer und "schlürft" ihre Nahrung wie ein Gourmet aus dem Schneckenhaus. Eine Szene weiter: Gleicher Auftakt – doch am Ende triumphiert die Schnecke über den verdatterten Jäger. Was macht bei der augenscheinlich gleichen Beute den existenziellen Unterschied? Alles eine Frage des richtigen Drehs.

Die Hauptrolle in dieser Studie der Kyoto University spielten Landschnecken der Gattung Satsuma, die in der Natur überwiegend mit einem im Uhrzeigersinn gedrehten Schneckenhaus vorkommt. Nur ein geringer Prozentsatz leistet sich ein Linksgewinde. Sie können sich auf Grund ihrer ebenfalls veränderten Organanlage jedoch nicht mit den Rechtshäusern fortpflanzen und treten dadurch in deutlich kleinerer Besetzung auf.

Dieser Nachteil sollte für das Aussterben der linksgewundenen Schnecken sorgen, doch die Natur kennt ihre eigenen Tricks: Das Manko bei der eingeschränkten Fortpflanzung kompensieren sie mit höheren Überlebenschancen. Denn die Schlange Pareas iwasakii spezialisierte sich bei ihrer Nahrungssuche allein auf die rechtsgedrehte Satsuma-Schnecke. Um an den besonderen Leckerbissen im Inneren des Schneckenhauses zu gelangen, entwickelte die Natternverwandte mehr Zähne auf der rechten Seite ihres Kiefers und beugt beim Angriff ihren Kopf automatisch nach links, um die Schnecke zu ergreifen. Ein typischer Fall von Koevolution, die den gefährlichen Jäger zum "Rechtshänder" machte. Diese Spezialisierung lässt die Schlange bei den Linkswindern jedoch kapitulieren. Im Versuch wurde jedes Tier mit Schneckenhausgewinde im Uhrzeigersinn gefressen, von den exotischen Linksdrehern jedoch kamen signifikante 87,5 Prozent mit dem Leben davon. (sh)

Video: ©Masaki Hoso

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