Filigrane Frühform
Bernstein konserviert Ur-Federn
Ein Steinbruch in Charente-Maritime in Frankreich bescherte einer französisch-deutschen Forschergruppe um Vincent Perrichot vom Berliner Museum für Naturkunde ungewöhnliche Einsichten. Denn die Wissenschaftler fanden dort einen Bernstein, in dem fossile Ur-Federn eingeschlossen sind.
Insgesamt sieben Federn hat das durchscheinende Harz vor etwa 100 Millionen Jahren umschlossen. Sie sind maximal 2,3 Millimeter lang und sehen wie eine Zwischenstufe zwischen Daunen- und Schwungfedern aus.
Mit Hilfe von Röntgen-Mikrotomografien ermittelten Perrichot und seine Kollegen auch die Struktur der fossilen Federn: Sie haben einen abgeflachten primären Schaft, der aus den noch unvollständig verwachsenen sekundären Ästen besteht. Eine solche Struktur war als Zwischenstadium heutiger Federn von Evolutionsbiologen lange vermutet worden. Bislang jedoch fehlten entsprechende Beweise.
Ob die Federn von Vögeln oder gefiederten Dinosauriern stammen, lässt sich jedoch nicht mit Sicherheit sagen. Da in dem Steinbruch in Frankreich jedoch bereits Zähne von Troodontiden und Dromaeosauriern entdeckt wurden, die beide ein Federkleid besaßen, vermuten die Forscher, dass ein Dinosaurier damals Federn lassen musste.
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