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Fischvielfalt: Neu entdeckt, aber längst kommerzialisiert

Die Aquaristik kennt ihn schon lange, nun auch die Wissenschaft. Die verlieh dem ersten von einem maledivischen Forscher beschriebenen Fisch einen passenden Namen.
Cirrhilabrus finifenmaa

Cirrhilabrus finifenmaa

Mit Rosenschleier-Feenlippfisch könnte man den englischen Trivialnamen der neu beschriebenen Art Cirrhilabrus finifenmaa übersetzen: Rose-Veiled Fairy Wrasse. Die Rose im Namen spielt nicht nur auf das kräftige Rot des Korallenfischs an, sondern auch auf das Nationalsymbol der Malediven. Dort wurde der Fisch jetzt als eigene Art erkannt, erstmals von einem einheimischen Forscher.

Das Team um Yi-Kai Tea, der an der University of Sydney und dem Maldives Marine Research Institute (MMRI) forscht, beschreibt die Art jetzt im Fachblatt »ZooKeys«. Alle bisherigen Arten wurden wissenschaftlich von Auswärtigen erfasst, sogar jene Arten, die nur um die Inseln im Indischen Ozean vorkommen. »Diesmal war es anders«, sagt Ahmed Najeeb, Mitautor der Studie und Biologe am Maldives Marine Research Institute, in einer Pressemitteilung. »Es war wirklich aufregend, mit Top-Ichtyologen an einer so eleganten und schönen Art zu arbeiten.«

Die Art selbst war im Grunde keine unbekannte: Bislang wurde sie nur fehlklassifiziert als ausgewachsene Form von Cirrhilabrus rubrisquamis, die anhand eines Jungtiers beschrieben worden war. Auch dem internationalen Aquaristikhandel sind die Fische nicht neu. Weil sie recht verbreitet seien, bedrohe sie der Fang nicht besonders stark. Trotzdem bekomme man ein ungutes Gefühl, wenn eine Art schon kommerziell genutzt werde, bevor sie auch nur einen wissenschaftlichen Namen habe, schreibt das Team.

Die Zuweisung zu einer eigenen biologischen Spezies ist konservatorisch von Bedeutung. Stellt sich nämlich heraus, dass eine Art in Wahrheit aus zweien besteht, ändert sich das anzunehmende Verbreitungsgebiet. Aus einer weit verbreiteten könnten zwei bedrohte werden.

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