Fossiles Guckloch
Fossiles Blatt mit Fraßschäden
Auch vor 55 Millionen Jahren hatten Insekten Hunger – und hinterließen ihre löchrigen Spuren in den angeknabberten Blättern. Im Laufe der Zeit wurden manche davon regelrecht in Stein gemeißelt, wie hier an einem Blatt aus dem Bighorn Basin in Wyoming.
Ellen Currano von der Staatsuniversität Pennsylvania und ihre Kollegen begutachteten über 5000 fossile Blattreste aus Zeiten vor, während und nach dieser globalen Wärmeepoche, in der die Kohlendioxid-Gehalte und mit ihnen die Temperaturen rasant kletterten. Und mit ihnen, so stellten die Forscher fest, stieg auch das Ausmaß und die Vielfalt der Pflanzenschäden.
Sie machen dafür aber nicht nur eine größere Diversität und Individuenzahl an gefräßigen Kerfen verantwortlich: Die Tiere bekamen pro Biss auch weniger Nahrhaftes in den Bauch und mussten somit mehr fressen, um das Knurren zu stillen, erklären Currano und ihre Kollegen. Denn aus Studien mit höheren Kohlendioxid-Gehalten ist bekannt, dass Pflanzen in ihren Blättern unter solchen Bedingungen das Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff erhöhen – was den Nährwert senkt.
Ähnliche vermehrte Fraßschäden könnten den Landwirten daher auch im Zuge der Klimaerwärmung blühen, geben die Wissenschaftler zu bedenken. Nicht umsonst gilt das kurzzeitige Temperaturmaximum an der Grenze von Paleozän und Eozän als gern eingesetztes mögliches Szenario der nahen Zukunft.
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