Frei wie ein Schmetterling
Das natürliche Vorbild dieses zerbrechlichen Fluggeräts ist ein Schwalbenschwanz-Schmetterling, den sich die japanischen Tüftler nicht ohne Grund ausgesucht haben: Der Falter bewerkstelligt anders als seine Verwandten den Vorwärtsflug nicht durch aktives Kontrollieren der Luftströmungen. Seine Flügel sind so aufgebaut, dass einfaches Auf- und Abschlagen bereits eine Vorwärtsbewegung auslöst. Dieses simple Prinzip machten sich die Wissenschaftler Hiroto Tanaka und Isao Shimoyama von der Universität Tokio beim Bau ihres "Ornithopters" zunutze.
Dazu bildeten sie bei ihrem lebensgroßen, gummibandbetriebenen Modell die im Vergleich zur Körpermasse des Schwalbenschwanzes übergroßen Flügel ebenso detailliert nach wie die dünnen Adern, die diese beim lebenden Objekt durchziehen. Vor allem die charakteristische Flügelform scheint für das Flugverhalten verantwortlich zu sein.
Kameraaufnahmen in Kombination mit Bewegungserfassungssystemen belegten schließlich, dass es mit einem solchen Körperbau tatsächlich möglich ist, die Fluglage zu kontrollieren und geradeaus zu fliegen. Da es sich bei ähnlichen Ansätzen in der Vergangenheit immer wieder als schwierig erwiesen hat, den komplexen Flügelschlag beispielsweise einer Mücke nachzuahmen, könnte der Ornithopter von Tanaka und Shimoyama den Bau ultraleichter, flugfähiger Roboter vereinfachen. (jd)
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