Frühe Bissspuren
Frühe Bissspuren
Die ältesten bisher entdeckten Spuren von dem, was Säugetierzähne anrichten können, haben Forscher nun auf einem Saurierknochen aus der späten Kreidezeit entdeckt. Die Bissspuren finden sich auf dem Oberschenkelknochen eines Champsosaurus, wie Nicholas Longrich von der Yale Universität und seine Kollegen ausbaldowerten – einem einst in der Kreidezeit häufigen aquatischen Reptil von oft gut zwei Metern Länge.
Angeknabbert wurde der Saurier aber – wohl nach seinem Tod – eindeutig von einem Säugetier, wie die typischen Eindrücke des Gebisses verraten: Nur Säuger besaßen zur damaligen Zeit die charakteristische Zahnstellung, die beim kraftvollen Zubeißen zu derartigen Eindrücken führt.
Wahrscheinlich nagte ein Vertreter der Multituberculaten am Aas, meinen die Forscher – einer längst ausgestorbenen Vorläufergruppe der heutigen Säuger mit paarweise angeordneten Schneidezähnen in Ober- und Unterkiefer. Das Tier am Knochen war wohl etwa eichhörnchengroß. Und womöglich war es nicht auf der Suche nach Fleischresten, sondern nahm abgeschabte Knochenmasse auf, um seinen Mineralbedarf zu decken. Erst viel später in der Erdgeschichte sollten die modernen Nagetiere übrigens erst lernen, wirklich effizient an harten Materialien zu nagen. (jo)
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