Gefahr aus der Tiefe
Die richtige Taktik bei der Nahrungssuche
Bei den Fischen links und rechts hatte dieser weiße Hai (Carcharodon carcharias) auf gemächlicher Pirsch keinen Erfolg: Knapp unter der Wasseroberfläche schwimmen sie ihm in alle Richtungen davon. Bei ernsthafter Nahrungssuche verfolgen hungrige Haie allerdings auch eine andere Strategie: Sie pirschen sich von weit unten an ihre Beute heran und nutzen dabei die natürliche Tarnung, die ihnen im schummerigen Unterwasserlicht zuteil wird. Besonders gut funktioniert diese Taktik bei Pelzrobben (Arctocephalus pusillus pusillus).
Auf Seal Island in Südafrika konnten Forscher um Neil Hammerschlag von der University of Miami feststellen, dass die Robben, die üblicherweise an der Wasseroberfläche schwimmen, nur eine eingeschränkte Sicht von oben auf ihre Feinde haben. Das liegt vor allem an der dunkelgrauen Rückenfärbung der Haie, die nur wenig Licht reflektiert und sie in schwach beleuchteter Umgebung somit fast unsichtbar macht. Ihren Fressfeind können die Robben bei Tageslicht daher nur auf rund 4,8 Meter Entfernung erkennen, bei Dämmerung sogar erst, wenn er ihnen näher als 2,6 Meter kommt.
Diesen Vorteil macht sich der weiße Hai zunutze, sagen die Forscher: Er schwimmt meist sieben Meter und mehr unterhalb seiner Beute und schießt dann mit hoher Geschwindigkeit empor, um sie sich zu schnappen. Zudem jagt er bevorzugt bei Dämmerung. Misslingt die erste Attacke allerdings, so liegt der Vorteil ganz klar auf der Seite der Pelzrobben. Sie sind klein und besonders wendig und könne sich so leicht außerhalb der Reichweite der Haifangzähne in Sicherheit bringen.
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