Gemeinsam auf Höhenflug
Eiskristalle unter polarisiertem Licht
Steigende Kohlendioxidkonzentrationen und höhere Temperaturen hängen zusammen, daran gibt es keinen Zweifel. Doch was klettert zuerst? Die bisherigen Daten aus Eisbohrkernen, mit denen Forscher in die Klimavergangenheit schauen, sind für eine endgültige Antwort auf diese Frage zu ungenau. Schuld daran ist, dass das Eis älter ist als die darin gefangene Luft, da diese durch den Firn diffundiert, bevor er sich zu Eis verfestigt. Entscheidend für die Auswertung ist also eine exakte Datierung.
Frédéric Parrenin und seine Kollegen versuchten diese kritische Lücke nun zu schließen, indem sie Stickstoffisotope für die Altersbestimmung heranzogen. Hier reichert sich das schwerere Isotop mit der Tiefe des Firns an und bietet so einen Maßstab dafür, wie viel Zeit zwischen der Ablagerung des Schnees und der eingedrungenen Luft vergangen ist. Ihren Daten aus fünf antarktischen Eisbohrkernen zufolge, die den Beginn der Erwärmung nach der letzten Eiszeit vor 20 000 bis 10 000 Jahren abbilden, kletterten die Temperaturen und Kohlendioxidkonzentrationen synchron – jedenfalls mit einer Unsicherheit von weniger als 200 Jahren. Ob sich dies aber auf andere Eiszeitepochen verallgemeinern lässt, bleibt noch offen.
Science 339, S. 1060-1063, 2013
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben