Gemeinsam in den Tod
Fossiles Paar
Vor 250 Millionen Jahren war das Leben auf der Erde vergleichsweise ungemütlich: Vulkanausbrüche und globale Erwärmung sorgten für harsche Bedingungen. Einige säugetierähnliche Reptilien passten sich daran an, indem sie Erdhöhlen gruben, in die sie sich zurückziehen konnten. Diese Höhlen wurden jedoch immer wieder überflutet und dabei mit Schlamm und anderen Sedimenten verfüllt. Eventuell anwesende Bewohner sind darin bis heute als Fossilien überliefert.
Um zerstörungsfrei ins Innere dieser Sedimentbrocken zu schauen, untersuchten Forscher um Vincent Fernandez solche Höhlenüberreste mit Synchrotron-Röntgenstrahlung am ESRF in Grenoble. Dabei stießen sie auf einen außergewöhnlichen Anblick: Zwei Tiere – ein Thrinaxodon, ein säugetierähnliches Reptil und ein Amphib der Gattung Broomistega – hatten den Tod offenbar eng beieinander liegend gefunden.
Eine Wohngemeinschaft schließen die Forscher ebenso aus wie einen Kampf. Wahrscheinlich, so spekulieren sie, habe sich das Reptil gerade in einem Erstarrungszustand, einem so genannten Torpor, befunden – ausgelöst womöglich durch Nahrungs- oder Wassermangel. Und das Amphib, das offenbar gerade frisch verwundet war (es gibt Anzeichen für verheilende Rippenbrüche), nutzte die Höhle mit dem stillen Mitbewohner wohl gerade als sichere Zuflucht, als sie beide dort von den Schlammmassen der Flut überrascht wurden.
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