Gleich und gleich ist nicht dasselbe
Wels
Im Amazonas tummeln sich tausende Fischarten – kein Fluss ist artenreicher. Und es könnten noch viel mehr Spezies werden, wie Markos Alexandrou von der Bangor University und seine Kollegen nach ihrem Tauchgang zwischen Welsen der Gattung Corydoras vermuten.
Obwohl die in Schwärmen lebenden Fische nach außen hin ziemlich gleich gefärbt und gepunktet sind, verbergen sich darin tatsächlich drei und mehr Arten – ein klassischer Fall von Müllerscher Mimikry, so die Ichthyologen. Die Tiere teilen verschiedene gemeinsame Merkmale, die dafür sorgen, dass ein Fressfeind sie nicht auseinander halten kann. Hatte er einst bereits schlechte Erfahrung mit einem derartigen Wels gemacht, so dürfte er sich nun generell vor ihrem Verzehr hüten. Die Fische sparen sich also die Entwicklung jeweils eigener Warnsignale.
Untereinander kommen sich diese Panzer- und Schwielenwelse nicht in die Quere, weil sie sich in separaten ökologischen Nischen eingerichtet haben: Ihre Mäuler passten sich an unterschiedliche Nahrungsquellen an. Gegenwärtig kennt man 150 Corydoras-Arten: Ihre Zahl dürfte sich nun rasch vervielfältigen. (dl)
Nature 469, S. 84-88, 2010
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